Inzwischen hat sich der neue Radweg bis zum alten Bahnhof Bergen durch die vogtländischen Wälder geschlängelt.
Wenn an der Strecke eine Beschilderung vorhanden ist, entspricht diese den Vorgaben der Sächsischen Radverkehrskonzeption.
Der Weg nähert sich der alten Bahnbrücke (Bergener Straße/Talsperrenstraße) und überquert diese.
Wieso nach der Bahnbrücke die Bahnlinie verlassen wird und der Weg abseits der alten Strecke verläuft, ist leider nicht bekannt. Es mutet aber zumindest seltsam an.
Am Ende der kurzen Abfahrt (das ist im kommenden Video zu sehen) folgt eine scharfe Linkskurve. Durch Regen wurde etliches Geröll auf die Strecke gespült, entsprechend vorsichtig sollte diese Kurve befahren werden.
Bedingt durch das Verlassen der Bahnlinie und eine Streckenführung in Richtung Bergen erwartet den Radler ein ordentlicher Anstieg von ca. 1 km Länge mit einem Höhenunterschied von ca. 70 Meter. Gelegentlich trifft der Radler diese Poller (ich bezeichne diese mal als solche). Klar ist, dass diese ein Befahren mit PKWs verhindern sollen. Allerdings ist der Abstand zwischen beiden Pollern etwa 85 cm. Ein normaler Radler passt bequem durch. Aber es gibt auch Trikes und die haben eine Spurweite von über 80 cm. Da wird das unter Umständen mehr als knapp. Ich finde das zu eng, denn um PKWs abzuhalten, ist eine Öffnung von 1 Meter auch ausreichend.
Weiter zieht sich der Weg in Richtung Oelsnitz, um auf einer vorhandenen alten Bahnbrücke die Theumaer Str. (S 312) zu queren. Leider sind hier schon erste Beschädigungen des (zugegeben in Leichtbauweise errichteten) Brückengeländers oder Schutzzaunes festzustellen.
Nach einer kurzen Strecke mit einigen Auf und Ab (wegen fehlender Brücken) erreicht der Radler den Imbiss an der Plauenschen Straße. Während der Öffnungszeiten kann durchgeradelt werden. Oder auch eine Pause eingelegt und eine Stärkung bestellt werden. Alternativ geht es auf einem asphaltierten Weg drumherum. Ich hatte das bereits in meinem Beitrag Radweg Falkenstein-Oelsnitz | Nachtrag gezeigt.
Nach Querung der B92 an der Ampelkreuzung geht es ein Stück den Unterlosaer Weg entlang, kurz bergab und gleich wieder scharf rechts ab. Dabei wird Bahndamm ohne Brücke gequert. Aber Achtung! Ersten liegt auch in dieser Kurve wieder Geröll auf der Strecke und gleich hinter der Kurve wartet diese bemerkenswerte Sperrwerk auf den Radler.
Der Abstand zwischen den Gattern beträgt etwa 95 cm und ist zum Durchfahren fast zu eng, mit einem Tandem eigentlich gar nicht zu schaffen. In der Blickrichtung obigen Bildes rechts ist kein Durchkommen, da ein Holzmast steht. Daher wird links am Sperrwerk vorbeigefahren.
In den wenigen Minuten meines Beobachtens ist kein Einziger durch die Sperre gefahren, immer daran vorbei. Selbst der Jogger ist links vorbei.
Diese Teil halte ich für völlig fehlplatziert, hier ist wirklich dringender Änderungsbedarf.
Wenig später erreicht der Weg seinen derzeitigen Endpunkt am Gewerbegebiet in Taltitz. Dieses stellt einen guten Startpunkt dar, wenn mit dem PKW angereist wird, Parkplätze sind ausreichend da. Zumindest solange das Gewerbegebiet nicht weiter genutzt wird.
Auch hier ist der Weg gut ausgeschildert, sogar mit einem Hinweis auf das Hotel Landhaus Marienstein. Die Weglänge wird mit 22,5 km ab hier angegeben.
Wer aus Richtung Falkenstein/Oelsnitz hier ankommt und auf die Straße „An der Neuen Welt“ (S 311) zuradelt, findet weitere Wegweiser in Richtung Oelsnitz (Bahnhof) und Taltitz/Talsperre Pirk.
Wer allerdings aus Richtung Oelsnitz kommt und den Radweg sucht, findet ebenso wie am Beginn in Falkenstein keinerlei Hinweisschilder.
Folgt der Radler der Beschilderung in Richtung Taltitz (ich selbst wollte in Richtung Bahnhof Pirk) existieren noch ca. 100 m Rad-/Fußweg, dann muss der Radler auf die Straße weichen.
Und diese Straße darf ab hier mit Tempo 100 befahren werden. Ich versuche bei meinen Touren derartige Strecken zu meiden, aber hier geht es gar nicht anders.
Es erscheint mir daher auch etwas seltsam, dass in der aktuell herausgegeben Karte „Radtouren im Vogtland“ (Herausgeber Werbeagentur B. Meier in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Vogtland e.V., dem Landratsamt Vogtlandkreis und den vogtländischen moVELO-Verleihstationen) der Radweg nicht im Gewerbegebiet endet, sondern an das Ufer der Talsperre Pirk führt und dort bis Raschau. In Raschau ist dann die Anbindung an den Elsterradweg eingezeichnet.
Ich hoffe ja, dass diese letzte Stück des Radweges noch fertiggestellt wird.
Im Downloadbereich habe ich GPX-Files für diesen Weg bereitgestellt. Einmal die Strecke von Falkenstein (Bahnhof) bis ins Gewerbegebiet Taltitz und zum anderen mit der Fortführung bis zum Bahnhof Pirk. Die letzte Strecke führt dann aber teilweise über unbefestigte Wege.
Fazit:
+ Das Vogtland ist um eine Radfahrattraktion reicher geworden. Der Weg ist gut ausgebaut und hervorragend in die Landschaft eingebettet.
– Es sind noch einige „Restarbeiten“ zu erledigen, die Hinweise auf den Radweg fehlen, die „Poller“ stehen zu eng, ein „Sperrwerk“ ist deplatziert und der Weg könnte stellenweise eine Reinigung vertragen.