Das Prebischtor habe ich nun hinter mir gelassen und die Strecke führt entlang des Elbsandsteingebirges weiter in Richtung Dresden.
Zunächst werden die Schrammsteine erreicht, ein interessantes Wandergebiet, das allerdings eine gewisse Kondition und Trittsicherheit voraussetzt, sofern man denn das Gebiet richtig erkunden möchte.
Im weiteren Verlauf wird der bekannte Lilienstein sichtbar.
Am rechten Flussufer ist hier die typische Bebauung in dieser Gegend zu erkennen: nah am Flussufer mit kleineren Häusern und durch die nah dahinter aufragenden Hügel und Felsen nur eine schmale Bebauungszone.
Am Kurort Bad Schandau hatte an jenem Tag die MS Sans Succi festgemacht. Ein Kreuzfahrtschiff aus Bernburg.
Der Radweg bei Rathmannsdorf führt direkt auf der relativ dicht befahrenen Straße entlang, hier ist ein extra Radweg dringend geboten.
Am Ende dieser Straße führt der Radweg über die Elbbrücke und bietet von dort einen schönen Blick über das Elbtal.
Bei der Ortsdurchfahrt durch Rathmannsdorf teilt man sich ohnehin enge Straßen mit dem restlichen Verkehr, insbesondere PKWs aber auch Bussen.
Somit nähert sich die Tour dem Königstein mit seiner Festung.
In Königstein setze ich per Fähre auf das andere Ufer über. Ab hier sind deutlich mehr Rad- und Wanderer unterwegs.
Gelegentlich quert die Radroute die Bahnstrecke von Dresden Richtung Tschechien, das heißt ab und zu warten an geschlossenen Schranken.
Die Tour erreicht das Gebiet der Bastei, eine Felsformation mit Aussichtsplattform. Die Aussicht befindet sich194 Meter über dem Elbspiegel.
Ein Panorama zeigt die beeindruckende Größe des Felsmassivs.
Nach 45 km ist Pirna erreicht, Zeit für eine Pause und ein kühles Radler.
Ab Pirna wurde der Verkehr auf dem Radweg nochmals deutlich dichter. Teilweise war das Fahren nur noch mit reichlich Schrittgeschwindigkeit möglich, vereinzelt war Absteigen und Schieben angesagt. Radler fuhren manchmal zu zweit oder dritt nebeneinander, es wurde trotz entgegenkommender Radler überholt und gedrängelt. Und plötzlich schiebt sich eine entgegenkommende ältere Radlerin noch vorbei, verpasst mir einen kräftigen Schubs und ich lande wieder mal flach auf der Straße. Sie fand es auch nicht für nötig, sich um den Unfall zu kümmern und schob ihr Rad unbeeindruckt weiter. Daran änderten auch die teils erbosten Rufe anderer Wanderer nichts, die den Vorfall bemerkt hatten. Danke schön, für diese Rücksichtnahme! Immerhin ging es einigermaßen glimpflich ab mit Aufschürfungen und einem nunmehr leicht geprellten rechten Handgelenk. Damit ist das wenigstens gleichmäßig auf beiden Handgelenken. Super.
Es machte ab Pirna nicht mehr wirklich Spaß, hier zu fahren. Die Landschaft bei Radeln zu genießen war unmöglich, zu sehr musste auf andere Wanderer und Radler geachtet werden. Naja, es war halt Feiertag, schönes Wetter und Treffen historischer Boote.Beispielsweise hier ein Schaufelraddampfer bei Pillnitz.
Damit ist Dresden schon fast erreicht, der Fernsehturm grüßt schon aus der Ferne.
Bis zur Elbbrücke „Blaues Wunder“ ist es nicht mehr weit.
Diese Brücke wurde 1893 errichtet und ist 280 Meter lang bei einer größten Spannweite von 146 Metern.
Rund zwei Kilometer weiter ist die Waldschlößchenbrücke erreicht, im Gegensatz zum Blauen Wunder die neueste Dresdner Elbbrücke.
Ja, die ist kaum zu sehen. In Erinnerung an die kontrovers geführte Diskussion zu dieser Brücke und der Verlust des Welterbetitels „Kulturlandschaft Dresdner Elbtal“ wollte ich die Gelegenheit nutzen, dieses Bauwerk und die angeführte Beeinträchtigung das Stadtbildes mit eigenen Augen zu sehen.
Natürlich verdeckt die Brücke die Silhouette der Altstadt beim Blick aus Süden kommend. In obigen Bild ist allerdings von einer deutlich sichtbaren Silhouette nichts zu erkennen. Aus unmittelbarer Nähe wird das deutlicher, wie der Anblick versperrt wird.
Naja, Frauenkirche ist zu erahnen und Türme von Schloss und Hofkirche. Wie sieht denn diese Silhouette ohne Brücke aus, also kurz nach dem Bauwerk fotografiert?
Ich weiß nicht, viel deutlicher ist da nichts zu erkennen, zumindest am heutigen Tag verschwindet vieles im Dunst. Nach meiner Auffassung war dieses Argument ziemlich weit hergeholt. Und wenn wirklich Wert auf diesen Anblick gelegt wird, hätte man die hochwachsende Bepflanzung besser weglassen sollen.
Auf den letzten Metern der Tour in Dresden konnte ausufernder Vandalismus festgestellt werden, vielfach waren Abfallkörbe absichtlich umgeworfen und der Inhalt verteilt worden. Das ist auch nicht gerade dem (verlorenen) Status eines Welterbe förderlich.
Nach 72 km endet meine Tour am Dresdner Hauptbahnhof und ich habe den Elberadweg von Decin bis Cuxhafen komplett.
Das GPX-File steht im Downloadbereich zur Verfügung.
Fazit:
+ | Landschaftlich sehr schöne Strecke verläuft weitestgehend nahe am Fluss kaum Steigungen relativ gut beschildert |
– | stark befahrene Strecke sollte an Feiertagen und/oder Events auf der Elbe gemieden werden |
Streckendaten von Decin Bahnhof bis Dresden Terassenufer (nach GPSies.com und GPS-Track-Analyse.NET) |
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Länge: | 67,9 km |
Gesamtanstieg | 498 Meter |
reine Fahrzeit: | 4:27 h:min |
Durchschnittsgeschwindigkeit: | 15,2 km/h |