Der Katastrophenalarm ist seit einigen Tagen aufgehoben, die Wasserstände der Flüsse und Bäche sind noch erhöht aber nicht mehr im kritischen Bereich, die Straßen sind wieder freigegeben. Aber wie schaut es direkt entlang der Weißen Elster, am Elsterradweg aus?
Das Stück von der Talsperre Pirk bis Plauen habe ich mir gestern angesehen.
Auf dem Weg Richtung Oelsnitz sind noch Reste der anhaltenden Niederschläge auf dem Weg zu finden, die angrenzenden Felder und Wiesen sind noch voller Wasser und entwässern hier über den Weg.
Auf dem vorgelagerten Fischteich an der Talsperre Pirk schaukelte ein kleines Boot in den Wellen. Aus der Ferne sah es wie ein Angler aus. Teleobjektiv und Ausschnittvergrößerung offenbaren dann aber doch etwas anderes.
Überhaupt liegt über der Talsperre eine beeindruckende Ruhe, als sei die Tage zuvor gar nichts gewesen und Wassermassen in die Pirk geflossen. Der Wasserstand hat allerdings dazu geführt, dass diese seltsame Insel inmitten der Talsperre (zum Nisten von Wasservögeln?) nahezu vollständig überschwemmt ist.
Auch der Blick Richtung Staumauer zeigt eine idyllische Landschaft, die Ruine der Burg Steins schaut allerdings nur noch wenig über die Wasseroberfläche.
Ein anderes Bild bietet sich an der Staumauer. Um neuen Speicherraum für mögliche kommende Regenfälle zu schaffen, wird verstärkt Wasser abgelassen. Das Schauspiel im Tosbecken zieht immer wieder schaulustige Wanderer an.
Von der Staumauer aus war auch zu erkennen, dass die Ruhe trügerisch sein kann, in Richtung Südwest türmten sich am Himmel bereits erste Gewitterwolken.
Der Weg von der Staumauer in Richtung Bahnhof Pirk war etwas aufgeweicht, aber gut befahrbar. Am Wegstück von Pirk bis Weischlitz war beim Blick über die Bahngleise zu sehen, dass die Elster noch nicht wieder auf normalen Wasserstand zurückgefunden hat und die bewachsenen Randbereiche noch immer geflutet sind.
Weischlitz wurde ja in Elsternähe unter Wasser gesetzt, mittlerweile sind die Straßen wieder befahrbar, der Fußballplatz steht nicht mehr unter Wasser und am alten Gemeindehaus haben die Aufräumungsarbeiten begonnen. Die schön gestaltete Holzbrücke hat die Flutkatastrophe glücklicherweise überstanden.
Allerdings ist sie derzeit noch nicht wieder zur Benutzung freigegeben.
Am Ufer wurde etliches Gerümpel angespült, wie beispielsweise dieser Autoreifen.
Weiter geht es in Richtung Kürbitz, das ja auch im Bereich der Elster großflächig unter Wasser stand. Auch hier sind alle Straßen wieder freigegeben. Aber auf den Feldern in der Elsteraue staut sich noch immer Wasser und bildet kleine Teiche.
An der Einfahrt zum neugebauten Abschnitt des Elsterradweges wurde eine Warnung aufgehängt, dass der Weg überflutet ist.
Ein Blick auf die Elster scheint die Warnung zu bestätigen, ufernahe Bäume sind noch immer überflutet.
Ja, an der Bahnbrücke ist kein Durchkommen, zu hoch steht das Wasser der Elster.
Aber vielleicht kommt man ja doch durch, die Beine könne ja ruhig nasswerden – so versuchte ein Radler sein Geschick.
Aber die tiefste Stelle war noch nicht erreicht und das war dann doch zuviel, also kehrt marsch.
Das Rad hätte sowieso mal eine Wäsche vertragen können, meinte der Radler dann zu mir. (Danke für die Zustimmung zur Veröffentlichung.)
Auf dem weiteren Weg hat der Elsterradweg an einer Stelle ziemlichen Schaden genommen. Aus diesem Durchlass durch den Bahndamm müssen gewaltige Mengen Wasser geströmt sein.
Denn hier ist der Elsterradweg faktisch zerstört.
Packlager wurde ausgespült, Geogitter zur Befestigung wurde herausgerissen und Drainagerohre meterweit weggetragen.
Die Zufahrtsstraße von Straßberg zum Elsterradweg ist unterspült worden, zum Glück nur am Straßenrand.
Am Pegel Straßberg ist deutlich zu sehen, dass noch erheblich mehr Wasser in der Elster fließt, als normalerweise. Damit ist zwar die Baustelle in Plauen wieder etwas aus den Fluten aufgetaucht, aber an Baubetrieb ist noch nicht zu denken.
Und da ja die Promillegrenze für Radler noch nicht herabgesetzt wurde, gönne ich mir an einem Freiluftimbiss ein Radler.