Nein, es ist nicht die bergmännische Redewendung gemeint, die darauf hinweist, dass etwas zu Ende ist. Vielmehr geht es um die Ausstellung gleichen Namens in Chemnitz.
1913 wurde in Chemnitz das vornehmste Warenhaus Sachsens eröffnet, genannt „Das Tietz“. Das Haus erlebte wechselvolle Jahre als Warenhaus, 2004 öffnete es nach aufwendiger Sanierung erneut seine Tore. Der Name ist den Chemnitzern mit leichter Abwandlung in „DAStietz“ geblieben, aber es ist kein reines Warenhaus mehr. Neben einer Einkaufspassage sind unter anderem auch das Museum für Naturkunde und die Neue Sächsiche Galerie hier heimisch.
Im Lichthof wird der Besucher von Exemplaren des Steinernen Waldes, die Exponate des Naturkundemuseums sind, begrüßt.
(Die Veröffentlichung der Bilder erfolgt mit freundlicher Genehmigung von „Das TIETZ“, Eigenbetrieb der Stadt Chemnitz.)
Das Trägerskelett des Lichthofes ist mit einer Wort-Laut-Kreation gestaltet. Diese Arbeit von Bernhard Garberet trägt den Namen „Im Wald“ und wurde 2007 geschaffen. Das Werk soll in künstlerischer Form die Verbindung der im Haus ansässigen Kulturstätten Volkshochschule, Stadtbibliothek, Naturkundemuseums und Neue Sächsische Galerie ausdrücken. Mehrsprachig entsteht ein Spiel mit Worten, mitunter rätselhaft, regt es doch zum Nachdenken an.
Die versteinerten Bäume sind ein erster kleiner Vorgeschmack auf die Entdeckungen, die im Naturkundemuseum zu diesem Thema gemacht werden können. Wer eine Zeitreise ins Perm machen möchte, sollte das Mesum unbedingt besuchen.
In der Neuen Sächsichen Galerie ist noch bis 26. Januar die Ausstellung „Schicht im Schacht“ zu sehen, die sich dem Thema Kunst der Wismut in der DDR widmet. Aus dem umfangreichen Bestand von mehrern Tausend Werken werden rund 150 Gemälde und Zeichnungen aus Zeit von etwa 1960 bis 1990 präsentiert.
Allerdings war die Ausstellung bereits bei der Konzeption umstritten. Chemnitzer Künstler sprachen sich dagegen aus, stellten der künstlerischen Wert der Werke in Frage. Aber die Ausstellung hat erfreulicherweise den Weg in die Öffentlichkeit gefunden.
Infotafeln und multimediale Darstellungen erläutern den Werdegang der Wismut-Kunst zu Zeiten der DDR. Die Anfänge mit dem „Bitterfelder Weg“ und die Plenairs der Wismutsind in Wort und Bild dargestellt. Pleinairs waren Veranstaltungen mit Malern und Grafikern aus der DDR und der Sowjetunion. Lesenswerte historische Dokumente ergänzen die Infostände.
Die Wismut begann ihre Kunstsammlung mit dem Auftragswerk „Der neue Anfang“ von heinricht Witz.
Das Originalgemälde konnte ich vor einger Zeit in der Ausstellung „Die Wismut GmbH: Bergbau. Kunst. Sanierung.“ im Schloss Voigtsberg in Oelsnitz/Vogtland bewundern.
Die Ausstellung „Schicht im Schacht“ in Chemnitz zeigt wesentlich umfangreicher die Werke aus der Kunstsammlung der Wismut. Darunter befinden sich beispielsweise auch das Tryptichon „Arbeitstag eines Bergmannes“ von Frank Ruddigkeit (1986/1989) oder „Brigade Rose“ von Werner Petzold (1970).
(Die Veröffentlichung der Bilder aus der Ausstellung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Neuen Sächsichen Galerie.)
Bis 26. Januar ist nicht mehr viel Zeit, wer diese durchaus sehens- und bemerkenswerte Ausstellung besuchen möchte sollte sich beeilen. Allerdings fände ich es bedauerlich, wenn die Kunst der Wismut nach dieser Ausstellung wieder in Vergessenheit geraten würde.
Für alle Besucher möchte ich noch den Hinweis geben, dass der Parkplatz unmittelbar am „DAStietz“ unverständlicherweise auf zwei Stunden Parkzeit begrenzt ist. In dieser zeit ist es nicht möglich, der Kunst der Wismut die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Von einem weiteren Besuch des Naturkundemuseums möchte ich dann gar nicht sprechen. Hinweise zur Anfahrt und zu den Parkmöglichkeiten sind auf der Webseite von „DAStietz“ leider nicht zu finden. Das Parkhaus der Galeria Kaufhof bietet möglicherweise entsprechende Parkplätze, aber das muss ein Ortsunkundiger auch erst einmal wissen.