Plauen hat eine neue Messe, die „Schau auf Design“. In einer alten Produktionshalle der Plamag lockte am Sonnabend eine Design-Ausstellung über 2000 Besucher an. Unternehmer aus Südwestsachsen zeigten ihre Ideen aus verschiedensten Bereichen.
Natürlich war die heimische Spitzenindustrie vertreten, aber auch der Plauener Lampenhersteller „vosla GmbH“ mit seiner innovativen LED-Glühbirne.
Motorradfreaks und Liebhaber von Lederaccessoires wurden beim Lederboss fündig. Wer also für sein Motorrad eine unikate Sitzbank möchte, ist an dieser Adresse gut aufgehoben.
Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Entwurf für die Neugestaltung der Fassade des Plauener Rathauses. Die „bauplanung plauen gmbh“ präsentierte ihren Entwurf. Der Gestaltungswettbewerb und die Entscheidung des Stadtparlamentes zum Neubau der Fassade und damit zum kompletten Ersatz des bestehenden Glasbaues ist längst Geschichte. Die Umsetzung wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Als Plauener verfolgt man natürlich das Geschehen zum geplanten Neubau, bildet eine eigene Meinung zu den damals vorgestellten Entwürfen. Aber an den Entwurf der bauplanung plauen konnte ich mich nicht erinnern, den je gesehen zu haben.
Wenn ich diesen Entwurf mit dem jetzt gewählten vergleiche, kommt mir der Vorschlag der Leipziger Architekten von RKW noch mehr als wuchtiger und angestaubter Amtsbau daher. Völlig unbeachtet blieb in den Diskussionen auch ein vom früheren und persönlich von mir hoch geschätzten Oberbürgermeister Dr. Magerkord geäußerter Aspekt: Das Plauener Rathaus mit seiner jetzigen Glasfassade ist ein Stück Geschichte geworden. Denn hier begann die friedliche Revolution von 1989.
Die Version der bauplanung lässt zwar den schrägen Glasbau verschwinden, zeigt aber immer noch viel Glas. Es kommt schon etwas luftig und leicht daher, durch die aufgelockerte, ungleichmäßige Fassadengestaltung auch weniger „amts-streng“. Und wie Bernd Müller vom Unternehmen am Stand noch erläuterte, wurde der Eingang in den Innenhof verlegt, der ganze Mittelbau schwebt sozusagen über dem Foyerbereich.
Dieser Entwurf würde nach meiner Auffassung deutlich besser ins bekannte Stadtbild passen, eine gewisse Offenheit und Modernität der Verwaltung präsentieren. Mag sich Fachjury und Stadtrat auch am historischen Vorbild des Rathauses orientieren, die Zeit wuchtiger und fast einschüchternder Verwaltungsbauten sollte eigentlich vorbei sein. Schade, vielleicht wurde hier eine architektonische Bereicherung der Innenstadt verschenkt.
Die Schau auf Design war auch nicht ganz rad-los. Ein interessantes Fortbewegungsmittel namens „Scrooser“ wurde von einer Dresdner Firma präsentiert. Zunächst fiel der Blick natürlich auf die Reifen, die glatt vom Bat-Pod stammen könnten.
Foto von Neomai
Aber das Ganze ist kein zu groß geratener Kindertretroller mit Sitz. Das Gefährt stellt einen vollwertigen Elektroroller dar, der mit maximal 25 km/h durch die Stadt rollen kann. Aber die Reifen sind schon toll…es braucht beim Abstellen nicht mal einen Ständer. Einfach stehen lassen reicht – aber bitte das Anschließen mit einer geeigneten Sicherung nicht vergessen.
Mehr zum Scrooser ist hier zu finden.
Mit freundlicher Genehmigung von Jens Thieme von der SCROOSER Manufactory veröffentliche ich noch folgende Auszüge aus einem Beitrag zum Scrooser.
Der Scrooser ist eine völlig neue Fahrzeugkategorie, er verbindet Lifestyle mit einem hohen Nutzwert für Individualisten.
Dem folgend haben wir nicht versucht, einem bestehenden Fortbewegungsmittel nur einen Elektromotor zu “verpassen”. Mobilität, Design und innovative Technik bildeten für uns von Anfang an eine Einheit. Nicht weniger erschien uns das Thema „Elektromobilität“ in der medialen Durchdringung und Präsenz zu sehr in eine Ecke gestellt zu sein. Wissenschaftler der TU München sind sich gemeinsam mit dem Fachzentrum Verkehr der Bergischen Universität Wuppertal und dem Bundesministerium für Verkehr (BMVI) darüber einig, dass eine drastische Minderung der Rolle des Kfz unvermeidbar wird. Es müssen in Zukunft geeignete Formen gefunden werden den Autoverkehr zu reduzieren bei gleichzeitiger Erhöhung und Verbesserung der Mobilität Wir haben das verstanden und entwickelten auf Basis des klassischen Tretrollers eine moderne, extravagante Mobilitätslösung und setzen diese völlig neu um. Der daraus entstandene Lifestyle-Cityroller weckt sofort Emotionen. Optisch und technisch mit einen hohen Alleinstellungsmerkmal ausgestattet, erfreut er gleich mehrere Sinne. Der Scrooser macht urbane Mobilität endlich cool.
|