Von Aue nach Karlovy Vary entsteht die Karlsroute, eine touristische Radverbindung von Deutschland nach Tschechien über den Erzgebirgskamm hinweg.
In Blauenthal treffen der Mulderadweg, aus dem Vogtland von Hammerbrücke aus über Eibenstock hier ankommend, und die Karlsroute aus Richtung Tschechien zusammen. Die Kommunalpolitik plante von Beginn an, an diesem Standort etwas Besonderes zu schaffen. Das Ergebnis ist das Raddrehkreuz Blauenthal am alten Bahnhof des Örtchens.
Am 26.04.2014 wurde dieser Knotenpunkt zweier Radwege feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Etwa 200 interessierte Radler und auch Nichtradler hatten sich rechtzeitig eingefunden.
Vor Beginn der Grußworte durch Projektvertreter waren Radler in Gespräche zur Karlsroute und angrenzende Touren vertieft oder warfen interessierte Blicke auf ein verhülltes Objekt, das im Gegenlicht schon erahnen lässt, was da zum Vorschein kommen würde. (Leider war das eine Foto in der Belichtung misslungen, in Schwarz-Weiß konnte ich noch Einiges retten, ich bitte um Entschuldigung.)
Der Bürgermeister der Stadt Eibenstock, Uwe Staab übernahm die Begrüßung und umfassende Erläuterung zum Projekt. Die Karlsroute ist noch nicht vollständig fertiggestellt, dennoch „ist unübersehbar, dass Blauenthal seit der Fertigstellung des ‚Mulderadweges‘ und dieses Platzes hier zu einem kleinen Radmekka für Bürger und Gäste geworden ist. An jedem Wochenende nutzen vom normalen Freizeitradler bis zum sportlichen Kilometerfresser hunderte von Radsportfreunden dieses Radwegeprojekt.“ führt Uwe Staab in seiner Rede aus. [Quelle: eibenstock.de]
Er weist darauf hin, dass „Radwege überall nachgefragt [werden], sie sind Sinnbild für einen umweltfreundlichen Verkehr, sie sind Grundlage für einen immer noch wachsenden Teilmarkt des Tourismus und sie fördern die Volksgesundheit.“ Aber gleichzeitig ist es nur mit Hartnäckigkeit möglich, die schwierigen und mühseligen Anstrengungen zu bewältigen, die mit einem Radwegebau verbunden sind. „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man oft das Gefühl hat, sie werden als Störfaktor gesehen. Wir sollten uns da wirklich ein Beispiel an anderen Regionen Deutschlands und Europas nehmen, wo man gerade bei Radwegen Prioritäten setzt.“ so Staab.
Auch den Hintergrund, für die hier am Raddrehkreuz stehende Skulptur erläutert der Bürgermeister: „Dieser Ort ist symbolträchtig zum einen für eine sich teilende Radroute. Dieser Ort ist symbolträchtig für sich einander annähernde Länder und dieser Ort ist symbolträchtig für die Grenzenlosigkeit des Tourismus hier im Erzgebirge.“
Neben Uwe Staab, als Vertreter der Stadt Eibenstock, die auch als LEAD-Partner des Fördermittelprojkektes agiert, brachten der Bürgermeister von Nove Hamry, František Kubiš und der Routenkoordinator „Karlsroute“ Holger Pansch, in der Funktion als Vertreter des Vereins zur Förderung der Freude am Radfahren im Erzgebirge und Vogtland e.V.
Im Bild von links František Kubiš, Uwe Staab, Holger Pansch und der Dolmetscher Krassberger.
Im Anschluss an die Grußworte wurde die Skulptur am Raddrehkreuz feierlich enthüllt.
Nach Ideen der Projektgruppe wurde diese Skulptur von der ortsansässigen Kunstgießerei Döhler geschaffen. Der Firmengründer Claus Döhler gab noch vor Ort Erläuterungen zu dem kleinen Kunstwerk.
Die Skulptur besitzt eine starke symbolhafte Ausdruckskraft und visualisiert den Gedanken des Raddrehkreuzes ausgesprochen beeindruckend. In einem stilisierten Fahrrad vereinen (oder trennen? ) sich Mulderadweg und Karlsroute mit angedeuteten Radwegen, die Radwegelogos und die Landesfarben komplettieren das Kunstwerk.
Zum Abschluss der Eröffnung wurde auf das Werksgelände der Firma Kunstguss Döhler eingeladen. Für Speis und Trank war gesorgt. Die Touristinfo Eibenstock war mit einem Stand vertreten und es gab jede menge Material zum „geheimnisvollen Gebiet“ rund um den Auersberg im Erzgebirge.
Auch eine Besichtigung der Fertigungsstätte der Skulptur war möglich. Der Firmengründer persönlich erläuterte das Handwerk des Kunstgießens und gab Einblicke in die Geheimnisse des Glockengießens.
Dass nach seiner Aussage die Zusammensetzung der Gießform von großer Bedeutung für das Gelingen einer Glocke sei, und dafür beispielsweise Pferdemist, aber von Pferden mit bestimmter Ernährung, notwendig sei, lass ich hier einfach mal so stehen.
An die Organisatoren ein herzliches Dankeschön für die Veranstaltung und für die Hartnäckigkeit, ein solches Projekt Realität werden zu lassen.
Sehr geehrter Herr Dr. Ludwig,
vielen Dank für Ihre so positive Darstellung dieses Projektes. Dies hilft im Rückblick über so manche große oder kleine Schwierigkeit hinweg. Das Projekt „Karlsroute“ ist eine tolle Idee, die noch in diesem Jahr, wenn alles klappt am am 11.10.2014, eingeweiht werden soll. Die letzten 1,7 km zw. Wildenthal und Oberwildenthal sind zu einer echten Herausforderung geworden. Ich hoffe wir bekommen das noch rechtzeitig hin. Auch arbeiten wir an der Weiterführung des Mulderadweges nach Schönheide. Ende des Jahres soll das Projekt und alle Genehmigungen vorliegen. Ich wünsche allen Radlern viele schöne Kilometer auf unseren Radwegen.
Uwe Staab
(Bürgermeister Eibenstock)