In Sokolov ist die reichliche Hälfte der Strecke geschafft. Hier überquert der Radweg wieder die Eger. Die Brücke wurde mit "Liebesschlössern" verziert, wobei zum Schutz des Geländers ein Stahlseil durch die Geländerstäbe geflochten wurde und die Schlösser (meist) daran befestigt sind. Und irgendjemand scheint eine besonders große Liebe zum Ausdruck bringen zu wollen.
Auf meiner Tour entlang des Geotrails bei Wangen (Unstrut) hatte ich die übermannshohe Befestigung der Infotafeln zum Trail kritisiert. Am Egerradweg ist zu sehen, dass es auch anders geht.
Allerdings halte ich hier die Verwendung eines Luftbildes für wenig glücklich, die Orientierung macht das nicht unbedingt einfacher.
Kurz vor Loket überspannt die Autobahnbrücke der E48/E49 das Tal der Eger.
Der erste Streckenabschnitt verlief über weitestgehend asphaltierte Wege, ab Sokolov sind es eher gut befahrbare Waldwege.
Als nächstes erreicht der Egerradweg die alte Stadt Loket (oder auf Deutsch Elbogen). Loket wird auf drei Seiten von der Eger umflossen. Die Burg Loket wurde vermutlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Die gesamte historische Altstadt von Loket steht unter Denkmalsschutz. Der Egerradweg umfährt den Granitfelsen, auf dem Loket errichtet wurde in Ufernähe. Zunächst ist die Bahnlinie zu überqueren, die hier unmittelbar aus einem Tunnel kommt.
An der Eger entlang geht es unter der Zufahrtsbrücke zur Stadt hindurch.
Vom Radweg aus bietet sich ein schöner Blick auf die historischen Gebäude, allerdings nur in der Rückansicht. Je nach Zeitplanung ist ein kurzer Abstecher zum Stadtzentrum möglich.
Der nach Loket folgende Streckenabschnitt besteht vor allem aus: Wald, Wald, Wald…
Nach rund 50 km überquert der Radweg erneut die Eger, aber dieses Mal auf Brücke, die an Stahlseilen aufgehängt ist und nur für Radler und Wanderer gedacht ist.
Ja, so wacklig, wie das aussieht ist es auch. Die Brücke gerät leicht ins Schwingen und schaukelt auch nach links und rechts. Die Brücke befindet sich unmittelbar an dem Naturdenkmal "Svatošské skály" auch "Hans-Heilig-Felsen" genannt. Die bizarren Felsformationen sollen schon jeher die Fantasie angeregt haben, was unter anderem zur Legende von Hans Heilig und dem versteinerten Brautzug geführt hat.
Nach rund 54 km ist das Ziel der Tour, Karlsbad, in einiger Entfernung im Dunst zu sehen.
Unmittelbar vor Karlsbad verläuft der Egerradweg allerdings nicht mehr schön flach am Ufer, sondern verlangt in einigen kleinen Anstiegen noch etwas Kondition. Noch einmal geht es über die Eger hinweg, ein letzter Blick auf den Fluss.
Der Egerradweg führt nach der Brücke unmittelbar nach rechts am Ufer entlang. Ich habe jedoch zunächst den Weg in Richtung Bahnhof eingeschlagen. Und der Bahnhof von Karlsbad war eigentlich die größte Enttäuschung der gesamten Tour. Für einen der berühmtesten und traditionsreichsten Kurort der Welt ist der Zustand des Bahnhofs einfach nur traurig. Düster und ungepflegt macht er doch einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck.
Die Idee, hier einen Kaffee zu trinken, musste ich ziemlich schnell wieder aufgeben, denn da habe ich nichts gefunden. Originell ist, dass am Fahrplan keine Bahnsteige angegeben sind, wo der Zug abfährt. Gut, mit zwei Gleisen ist das überschaubar und man muss für den Wechsel zum anderen Bahnsteig auch nicht über Treppen, sondern geht einfach übers Gleis. Immerhin wird an dem Infoterminal am Bahnsteig angezeigt, welcher Zug fährt. Gewöhnungsbedürftig…
Da ich noch etwas Zeit bis zur Abfahrt hatte, wollte ich eigentlich in Richtung des Kurzentrums mit den Thermalquellen. Mein Navi konnte da mir nicht so recht helfen und einen Stadtplan habe ich am Bahnhof auch nicht gefunden. Und meine Fahrt auf gut Glück führte leider in die falsche Richtung. Kaffe gabs dort aber auch keinen…
Immerhin konnte ich dann auf der Rückfahrt die Pause in Sokolov nutzen und mir einen Dürüm Döner gleich am Bahnhof gegenüber kaufen. Trotz leichter Verständigungsprobleme hatte ich letztlich das gewünschte in der Hand. Und geschmeckt hat der Döner auch!
Und hier der Streckenverlauf auf GPSies.com:
Hallo Frau Lange, auf der Webseite der Deutschen Bahn können Sie die Verbindungsauskunft wählen. https://www.bahn.de/ Von Falkenstein nach Sokolov gibt es Verbindungen ohne Umsteigen. Von Karlsbad zurück gibt es am Wochenende auch eine Direktverbindung nach Plauen.
Ich wohne in Falkenstein und möchte gern diese Tour fahren. Also Sokolov bis Karlsbad mit dem Rad.
Wie komme ich am besten mit der Bahn und Rad nach Sokolov und von Karlsbad zurück nach Falkenstein? Das ist ja sicherlich eine Tagestour. Also früh am morgen starten und möglichst spät nachmittag zurück.
Ich hatte mir ein Egronet-Ticket gekauft, so brauchte ich für die Rückfahrt in CZ nichts zu kaufen.
Etwas ungewöhnlich ist, dass für viele Züge eine Reservierung für die Mitnahme von Rädern erforderlich ist. Steht zumindest so in der Fahrplanauskunft. Aber ich habe keine Ahnung, wo, wann und wie das erfolgen soll. Ging bislang immer so.
Braucht man für die Rückfahrt Kronen?