
Die Freie Presse vom 19.04.2017 berichtet wieder einmal etwas ausführlicher zum weiteren Bau des Elsterradwegs im Vogtlandkreis.
Die gute Nachricht ist, dass weiter geplant und gebaut wird. Die schlechte Nachricht dagegen lautet, dass es die zeitliche Dimension vom Bau eines bekannten Berliner Großflughafens annimmt. Die Rede ist „15 Jahre später als erhofft“, also etwa im Bereich 2023 bis 2025.
Insbesondere der Bereich von Rebersreuth bis Hundsgrün mit einer Länge von knapp 3,5 km treibt die Bauzeit nach hinten. 2013 wurde ein Baustopp verhängt, mit dem Weiterbau rechnet der Vogtlandkreis frühestens ab 2023. Gerichtlich wurde zum Baustopp festgestellt, dass Planfeststellungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfung fehlen. Im Dezember 2015 wurden diese Unterlagen eingereicht. Aber jetzt ist der Presse zu entnehmen, dass das der genehmigenden Landesdirektion nicht ausreicht und jetzt ein „komplettes Planfeststellungsverfahren“ gefordert ist. Das bedeutet, dass neben dem bisher geplanten Streckenverlauf im Bereich der Elster , entlang des vorhandenen Bahndammes , zwei weitere Varianten zu untersuchen sind.
Die Alternativstrecken sind
- entlang der Bundesstraße B92
- entlang des bisherigen Verlaufs von Rebersreuth bergauf Richtung Eichigt und dann nach Hundsgrün
Wenn ich das Ergebnis raten soll, es wird hier keinen Elsterradweg im Tal geben, sondern ein Ausbau entlang der bisherigen Strecke erfolgen.
Und nochmal zur Erinnerung: Es wird ein naturnaher Radweg gebaut, keine 6spurige Autobahn, kein Flughafen, keine ICE-Strecke und auch kein Atomkaftwerk.

Der Abschnitt von Mühlhausen bis Adorf ist seit Jahren fertig gebaut und in Nutzung, sollte aber laut laut Ansinnen der „Grünen Liga“ gesperrt sein. Dagegen wehrt sich der Vogtlandkreis gerichtlich, jetzt vor dem Bundesverwaltungsgericht. Termin ist der 1. Juni. Und dann gibt es ja noch den Europäischen Gerichtshof…
Ab Unterhermsgrün /Dreihöfer Schmiede soll der Elsterradweg begleitend zu Bundesstraße ausgeführt werden, in Oelsnitz über das bestehende Radwegenetz in Richtung Talsperre Pirk führen. Aber welchen Verlauf der Elsterradweg nehmen soll, geht aus den Ausführungen nicht klar hervor. Es ist von einer Beschilderung bis zur Rettungsleitstelle die Rede und einem Ausbau des Weges Taltitz bis Jugendherberge. Also könnte der Elsterradweg zumindest abschnittsweise über die S311 führen, die Zubringerstraße zum Industrie- und Gewerbegebiet „Neue Welt“.
Weiter wird von einem Ausbau des Ziegelhüttenwegs (vermutlich ist damit die Ziegelhüttenstraße gemeint) von Neudörfel nach Ruppertsgrün gesprochen.
In früheren Diskussionen war ein Variante Elsterradweg über die mittlere Etage der Elstertalbrücke. Das scheint damit vom Tisch zu sein. Erfreulicherweise, denn der schmale Weg über die Elstertalbrücke wäre für Reiseradler mit Gepäck spätestens im Begegnungsverkehr oder beim Zusammentreffen mit Kinderwagen zu einem erheblichen Problem geworden.
Hinter der Windischmühle soll der Elsterradweg auf einer Länge von 150 m in Pflasterbauweise ausgeführt werden, eine „Teststrecke“ wie Jochen Bittner, Sachgebietsleiter Kreisstraßenbau im Landratsamt, in dem Artikel der Freien Presse ausführt.
Damit ist vermutlich das Wegstück (oder ein Teil davon) zwischen Bahnhofstraße und Oelsnitzer Straße entlang der Bahnlinie bei Hundsgrün gemeint. Pflaster, okay, das geht woanders auch. Muss man sich anschauen, wenn es denn mal fertig ist.