Das schon frühlingshafte Wetter hat heute viele Radler ins freie gelockt und so war ich natürlich auch unterwegs. Ziel war die Talsperre Pirk.
Am Vogtlandradweg, Kreuzung zur Bundesstraße B92 steht der Wegweiser Richtung Talsperre Pirk/Taltitz etwas schief und verdreht in der Gegend.
An der Talsperre Pirk entsteht eine Baustraße entlang der Bahnlinie. Soweit Presseberichten zu entnehmen war, beginnen hier Arbeiten zur Beseitigung von Hochwasserschäden an einem Bahnschutzdamm.
Die Talsperre gibt derzeit verstärkt Wasser ab, so dass weiter in Richtung Plauen gelegene Pegel Straßberg leicht erhöht ist. Es ist zwar nicht viel, aber immerhin am Abfluss der Talsperre gut zu erkennen.
Das schöne Wetter lockt nicht nur Radler ins Freie, auch Katzen genießen die wärmende Sonne im Freien.
Bei mir landete eine E-Mail im Postfach, die angeblich von Amazon stammt. Naja, auf die falsche Mailadresse und ohne korrekte Anrede, was die Mail schon mal als Phishing-Versuch qualifiziert.
Der Brüller ist aber die IP–Adresse, von der angeblich der Anmeldeversuch erfolgt sein soll:
Was soll das sein? Also IPv4 besteht aus 4 Oktetten, und IPv6 aus 8 Gruppen mit je zwei Oktetten. Aber fünf Oktette sind mir neu. Gibt es noch so eine Art IPv5?
In Filmen und Fernsehserien tauchen ja auch mitunter IP-Adressen auf, wobei ein Oktett eine Zahl >255 zeigt. Kann es ja auch nicht geben. Aber das dient vermutlich dem Schutz echter IP-Adressen. Ebenso wie die berühmte „555“ in US-amerikanischen Filmtelefonnummern.
Na gut, es ist weder Ostern noch ist wirklich alles Eis verschwunden. Die Talsperre Pöhl zeigte sich am letzten Sonnabend noch mit einer durchgehenden Eisdecke.
Aber zwischen Pfaffenmühle und Jößnitz zeigten sich schon erste Vorboten möglicher Hochwasser in Bächen und Flüssen.
Am Pegel Straßberg zumindest ist die Weiße Elster bereits 50 cm über dem mittleren Wasserstand von knapp 1 m. Aber das ist noch weit unter der niedrigsten Warnstufe,
Der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sucht den Kontakt mit den Bürgern vor Ort. In der Reihe „Direkt: Michael Kretschmer im Gespräch in Ihrer Gemeinde“ war er in Markneukirchen zu Gast. Laut Freie Presse äußerte er sich auch zum Thema Radwege „Wir brauchen für den Bau von Radwegen genauso lang, wie wenn man eine Straße bauen würde. Das kann nicht sein.“
Da hat der MP sicher recht. Und um die 500 km Radweg sind derzeit in Sachsen in Planung. Als Lösung zeigte MdL Andreas Heinz auf, dass es für die obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung eine Vorprüfung geben soll, ob ein solches Verfahren nötig ist. Aber das gilt nicht für Schutzgebiete.
Finde ich toll. Vor der Prüfung noch eine Vorprüfung. Damit geht es bestimmt schneller.
Achja, da war doch vor etlichen Jahren schon mal ein Mitglied des Landtages, der Radwegebau beschleunigen wollte. Michael Weichert, Mitglied des Sächsischen Landtages , Bündnis90/Die Grünen, hatte sich im April 2014 für eine Vereinfachung beim Radwegebau, speziell beim Elsterradweg, ausgesprochen. Da habe ich auch nichts mehr gehört.
Naja, 2014 war ja auch Wahljahr. Moment mal…2019 ist ja auch wieder Landtagswahl. Ob es da irgendwelche Zusammenhänge gibt?
In der Freien Presse vom 07.02.2019 war zu lesen, dass der Vogtlandkreis das strittige Stück Elsterradweg zwischen Mühlhausen und Adorf sperren wird. Damit wird das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes anerkannt um umgesetzt. In dem Artiekl der Freien Presse heißt es, das Landratsamt werde die Sperrung „entspechend der Straßenverkehrsordnung umgehend vorbereiten“. [Quelle: Freie Presse]
Ich hatte im Dezember 2014 (!!) bereits vorgestellt, wie diese Sperrung aussehen könnte.
Verkehrsrechtlich völlig ausreichend und das Urteil wäre umgesetzt.
Am 31.01.2019 fand im Landratsamt Vogtlandkreis die Regionalkonferenz „Flusslandschaft Weiße Elster“ statt. Da ich dafür nur die Etage zum Dienstschluss wechseln musste, habe ich das als Besucher gern wahrgenommen. „Flusslandschaft“ ist ein Titel, der aller zwei Jahre durch die NaturFreunde Deutschlands und den Deutschen Anglerverband vergeben wird [Wikipedia]. Und für die nächste Vergabe bewirbt sich die Weiße Elster. Vier Vorträge zum Thema standen auf der Tagesordnung, darunter auch zum Elsterradweg im vogtländischen Abschnitt der Weißen Elster. Lars Beck, Geschäftsbereichsleiter II vom Landratsamt, war dazu der Referent. Natürlich war der strittige Abschnitt des Elsterradweges von Mühlhausen bis Adorf ein Punkt, der angesprochen wurde. Es handelt sich laut Beck um 300 m² Fläche, die durch den Radweg berührt werden. Als eine Konsequenz aus der gerichtlichen Auseinandersetzung für künftigen Radwegebau führt Beck aus „Wir werden keine FFH-Gebiete mehr schneiden.“ Das bedeutet aber in Folge, dass der Elsterradweg (und möglicherweise auch andere derartige Radwegevorhaben) nicht ufernah entstehen, sondern in teils erheblicher Entfernung vom namensgebenden Fluss. Das betrifft vor allem den Abschnitt von Plauen bis Elsterberg. Hier wird der Radweg weit weg von der Elster über die Talsperre Pöhl und die Höhenzüge abseits des Elstertals geführt.
Thomas Findeis vom Landratsamt erwähnte in seinem Vortrag dass 75% des Flusslaufes der Weißen Elster im Vogtland FFH-Gebiet sind.
Für mich neu war der Beitrag von Helmut Wunderlich (ich habe den Namen hoffentlich richtig) zum Thema Elsterfloßgräben bei Weißenfels und Merseburg. Es ist das längste Industriedenkmal Europas. Von usprünglich 93 km Floßgräben sind noch 80 km vorhanden, es gilt als das bedeutendste Kanalsystem des 16. Jahrhunderts in Europa.
In der Diskussion prägte Steffen Raab, Bürgermeister von Weischlitz den Begriff „Fern der Elster Radweg“. Damit trifft er den berühmten Nagel auf den Kopf.
Dietmar Hellinger vom Vogtländischen Radsportteam kritisierte den derzeitigen Ausbauzustand des Elsterradweges, er sei lückenhaft. Und in Plauen führt er am Möbelhaus an der Hammerstraße über das schmalste Stück Bundesstraße B173.
B173 am Möbelhaus
Hier möchte ich Herrn Hellinger entgegnen, dass der offizielle Verlauf des Elsterradweges nicht über die Bundesstraße führt, sondern an der Rähnisstraße zum Alten Postweg abbiegt.
Dann werde ich demnächst mal weiter verfolgen, wie die Bewerbung um den Titel „Flusslandschaft“ ausgeht.
Im Januar war ich nicht mit dem Rad unterwegs. Zum einen hatte mich eine Erkältung etwas mitgenommen und zum anderen war natürlich Anfang Februar wieder das German Masters im Snooker in Berlin. Und da möchte ich keinerlei Risiko eingehen, durch Erkältung oder gar einen Sturz dieses Event zu verpassen.
Am unteren Tisch links packt soeben David Gilbert sein Queue aus, er spielte sich bis ins Finale, wo er in einem spannenden Match gegen Kyren Wilson verlor.
Bei der Anreise mit der Bahn nach Berlin hatte ich tatsächlich mal ein richtiges Problem mit der Bahn. Der ICE von München kommend war in Leipzig für einen anderen Bahnsteig angekündigt, mit geänderter Wagenreihung und wegen technischer Störung 30 Minuten später.
Mein Sitzplatz in der 1. Klasse war genau neben dem Führerstand, durch die Wand konnte ich eine Sprachmeldung hören: „Störung…Störung…Störung….“ Toll! und wie weiter? Ja, der ICE bekommt den „Rückwärtsgang“ nicht rein, und in Leipzig wendet der ICE. Etwas später die Ansage, es geht in Kürze weiter, aber über Delitzsch mit nochmals 30 Minuten Aufenthalt. Es wird empfohlen, den in Kürze pünktlich einfahrenden Folgezug nach Berlin zu nehmen, der wäre eher in Berlin.
Naja, mit einem defekten Zug weiterfahren erschien mir riskant, ich hatte ja schon Tickets für die Abendveranstaltung. Dann lieber das Risiko eingehen, und keinen Sitzplatz haben. Aber die Sorge war unbegründet, in der 1. Klasse war noch etliches frei und so bin ich zwar eine Stunde später aber immerhin in Berlin angekommen.
Auf der Rückfahrt war alles pünktlich. Lediglich am Bahnhof Plauen war keinerlei Taxi zu sehen…