Radwegenetz Plauen

Im Haushaltsplan 2020 der Stadt Plauen stehen für 2021 (und die Folgejahre) 10.000 Euro für „Planung von Radverkehrsanlagen“ zur Verfügung. Planung, nicht Bau. Ich kann nicht einschätzen, wieviel damit zu planen geht. Wenn ich an meine Tätigkeit im Entsorgungsverband und die Planungsausgaben für diverse Bauprojekte im Bereich Deponiesanierung und ähnliches zurück denke, wird das nicht allzu viel sein. Laut einem Presseartikel in der Freien Presse soll als nächstes Projekt die Radroute Nummer 3 des Plauener Radwegenetzes untersucht werden. Diese Strecke Nummer 3, eine von 15 Alltags-Radrouten in Plauen, führt vom Postplatz nach Steinsdorf. Die Strecke sei nur teilweise als straßenbegleitender Radweg ausgebaut. (Anmerkung von mir: Das halte ich gelinde gesagt für beschönigend dargestellt.)
Außerdem, so im Artikel, sind die 15 Alltags-Radrouten kaum bekannt (dazu werde ich mich hier auch noch äußern).

Also sehe ich mir doch mal diese Route #3 etwas genauer an, gefahren bin ich auf dieser Route schon oft, meist nur kleine Abschnitte insoweit diese halt auf meiner Strecke lagen.
Mit der als Download verfügbaren Karte Radrouten der Stadt Plauen [Quelle: https://www.plauen.de/de/stadtleben/verkehr/radfahren-plauen.php ] im PDF-Format wurde die Strecke geplant und ein GPX-File im Navi gespeichert.

Start ist am Postplatz in Plauen, ein Radwegweiser zeigt hier verschiedene Richtungen an, aber keine nach Steinsdorf. Hier ist also wichtig zu wissen, dass die Route #3 über Jößnitz führt. Vom Postplatz geht es zunächst die Bahnhofstraße bergan.

Entlang der Bahnhofstraße begegnen dem Radler die bekannten Vater&Sohn-Skulpturen aus Holz, sofern diese nicht mit Winterwetterschutz versehen sind.

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Aussichtsturm Remtengrün

Am Aussichtsturm Remtengrün war ich 2015 zu Besuch. Ziel war eigentlich die Gaststätte „Zum Turm“ unmittelbar daneben gelegen. Die Gaststätte hatte für August 2015 das Ende des Gastronomiebetriebs angekündigt, da wollte ich vorher schon mal dort Essen gehen. Inzwischen sind 5 Jahre vergangen. die Gaststätte ist geschlossen und der alte Holzturm wegen Baufälligkeit abgerissen. Nach 27 Jahren Betriebszeit waren die Hölzer arg in Mitleidenschaft gezogen. Spenden von Bürgern und Firmen, Fördermittel und Geld von der Stadt Adorf haben den Bau eines neuen Aussichtsturmes möglich gemacht. Und diesen habe ich mir im November 2020 angesehen. Dieses Mal bin ich allerdings vom Bahnhof Adorf aus gestartet. Über Remtengrün ging es danach über Schönlind und Sohl nach Bad Elster.

Und so sieht der neue Turm aus, wenn man aus Richtung Adorf gefahren kommt:

In einem Artikel in der Freien Presse wurde die Gestaltung als luftig-offener Entwurf beschrieben. Entworfen wurde der Rum von der Furoris-Gruppe Chemnitz, gefertigt von Steelconcept Chemnitz.
Ja, luftig und offen sind durchaus zutreffende Merkmale. Auch die Silhouette im Gegenlicht finde ich interessant.

Eigentlich möchte ich hier gern den alten Turm zum Vergleich zeigen. Ich habe in meiner Fotosammlung Aufnahmen von der Aussichtsplattform des alten Turmes, aber kein Foto vom Turm selbst. Ich frage mal in der Stadt Adorf nach, vielleicht kann mir dort die Touristinfo oder der Bereich Kultur helfen.

Gern wäre ich noch auf den neuen Turm gestiegen, aber hier tauchte eine Schwierigkeit auf, die ich schon bei anderen Gelegenheiten (Aschbergturm, Buga-Gelände Ronneburg) hatte. Der Eintritt beträgt einen Euro und kann nur mit einer 1-Euro-Münze bezahlt werden. Und diese hatte ich an dem Tag nicht vorrätig. 50er oder 2-Euro-Stück ja, aber nicht die nötige Münze. Schade.

Meine weitere Strecke führte mich einem größeren Bogen auf die andere Seite des Elstertals bei Sohl. Von dort konnte ich den Turm in der Ferne noch einmal sehen (der kleine helle Pixelhaufen in der Mitte des Bildes oben 😉 ).

Normalerweise nutze ich ja bei meinen Radtouren die Gelegenheit, gegen Ende der Strecke irgendwo einzukehren, einen Imbiss zu nehmen oder in ein Café zu setzen. Davon ging in Bad Elster nichts, alles geschlossen und der Badeplatz wirkte wie ausgestorben. Gut, der kleine Laden an der Ecke hatte zumindest Kaffee und Kuchen (alles corona-to go) im Angebot. Aber nicht etwa da am Stehtisch verzehren, sondern ein paar Meter weggehen und dann im Stehen Kaffee und Kuchen „genießen“. Nach Logik, Sinn und Angemessenheit braucht man nicht zu fragen…
Über dem Bahnhofssteig in Richtung Adorf thronte eine Figur. Könnte mit der Adventszeit zusammenhängen, ich weiß leider auch nicht, wen diese Figur darstellt. Auf Anhieb würde mir Herbert Roth einfallen, aber der ist ja eher im thüringischen anzusiedeln.

Nun schau ich mal, ob ich das mit einem Foto vom alten Turm noch hinbekomme.

Chemnitztalradweg – Teil 3

Unmittelbar nach dem Heizkraftwerk führt der Chemnitztalradweg unter dem Chemnitztalviadukt durch. Eigentlich sind das zwei parallele Brücken, die im Bild zu sehende ist seit 1999 stillgelegt, sie diente der Verbindungsbahn vom Bahnhof Küchwald zum Rangierbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf. Die parallel verlaufende Brücke gehört zur Bahnstrecke Chemnitz nach Leipzig.

Damit ist die Strecke in Chemnitz angekommen und es geht in Richtung Schlossteich weiter, vorbei an der Gaststätte Schloßvorwerk mit Blick auf das Schloßbergmuseum. Allerdings sind die Gebäude auf dem Hügel kein Schloß, sondern ein altes Benediktinerkloster. Sie gilt als eine der schönsten und besterhaltenen Klosteranlagen Sachsens und beinhaltet ein Museum zur Stadtgeschichte.
Am Fuße des Schloßbergs befindet sich der Schloßteich mit Café Milchhäuschen, Gondelfahrten und einer Insel.

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Chemnitztalradweg – Teil 2

Ab Markersdorf führt der Radweg zunächst entlang der Chemnitztalstraße und weicht auch entlang der alten Bahnstrecke auch kurz von der Straße ab. Relikte des früheren Bahnbetriebes sind an verschiedenen Stellen noch zu sehen, wie dieser Hektometerstein mit der Angabe 13,0.

Bahnstrecken in der sächsischen Hügellandschaft sind geprägt durch eine Vielzahl von Brücken (darunter so außergewöhnliche Bauten wie die Göltzschtal- und die Elstertalbrücke im Vogtland). Auch hier auf dem Chemnitztalradweg führt die Strecke hin und wieder über erfreulicherweise erhaltene und umgenutzte Bahnbrücken.
Bei Köthensdorf geht es an einem alten Fabrikgebäude vorbei, die Aufschrift „Doppelmoppel“ ist auffällig. Doppelmoppel? Woher kenne ich das bloß? Zustand der Gebäude und Bauweise der Leuchtreklame deuten auf alle Fälle auf einen VEB der DDR hin. Etwas Recherche im Internet bringt ans Licht, dass der VEB Doppelmoppel Trikotagen produzierte und demgemäß auch zum Kombinat Trikotagen gehörte. Ich gehörte mit VEB Ingenieurbüro Ende der 80er Jahre allerdings zum Kombinat DEKO, mit Trikotagen hatten wir da wenig zu schaffen.

Kurz nach dem Doppelmoppel geht es am alten Bahnhof Auerswalde-Köthensdorf vorbei. Hier befindet sich der Imbiss „Zum Dampfkessel (derzeit leider geschlossen….), einige Meter Schiene sind ebenfalls noch vorhanden.
Gleich danach folgt die nächste Sehenswürdigkeit entlang des Chemnitztalradwegs, eine neu errichtet Brücke die direkt in einen Tunnel führt. Die Brücke ist laut Wikipedia 78 m lang, der folgende Tunnel „Auerswalde“ 125 m.

Der Chemnitztalradweg quert bei Wittgensdorf die Untere Hauptstraße. Und das geht sogar ohne Poller! Naja, nicht ganz, so wie es aussieht, war da mal ein Poller aufgestellt. Nun weiß ich allerdings nicht, ob der grundsätzlich entfernt wurde oder nur für die Winterzeit, um Zugang für Räum- und Streufahrzeuge zu schaffen.

Und hier am Stadtrand von Chemnitz (genauer gesagt am Klärwerk, Flussradwege führen ja oft an diesen Bauwerken vorbei) habe ich auch den ersten Radwegweiser für den Chemnitztalradweg entdeckt. Allerdings muss ich sagen, der simple blaue Punkt als Kennzeichen ist nicht allzu kreativ. Immerhin will Chemnitz die Kulturhauptstadt 2025 sein.

Nicht zu übersehen taucht dann gut sichtbar der bekannte bunte Schornstein vom Heizkraftwerk Chemnitz Nord auf. Fand ich überraschend, denn ich hatte den Schornstein bislang im Osten von Chemnitz einsortiert und nicht im Norden. Bisher habe ich den ja auch hauptsächlich bei Fahrten auf der Autobahn A4 gesehen. So kann man sich täuschen.
Der Radweg führt in Richtung Schornstein weiter entlang der Chemnitz.

Der Radweg führt im Prinzip direkt am Fuß der Esse vorbei, im Gegenlicht zeigt sich eine imposante Rauchgasfahne. Allerdings besteht diese Fahne im wesentlichen aus Wasserdampf. Ruß und Schwefeldioxid werden ausgefiltert. Und CO2 ist ohnehin unsichtbar.

Das letzte Stück bis ins Zentrum und die Besichtigung des Bahnviadukts an der Annaberger Str. beschreibe ich im nächsten Artikel.

Chemnitztalradweg

Der Chemnitztalradweg stand auch schon reichlich ein Jahr auf meiner ToDo-Liste. Im September 2019 war in einem Artikel in der Freien Presse von dem Radweg auf der ehemaligen Strecke der Chemnitztalbahn berichtet worden. Untersucht wurde ein Radweg von Chemnitz bis Wechselburg. 2019 wurde am Abschnitt zwischen Diethendorf und Markersdorf gebaut.
Am 20. November bin ich zunächst per PKW nach Burgstädt und von da mit dem Bike zunächst an den nördlichsten Punkt der derzeit ausgebauten Strecke bei Diethensdorf gefahren. In Burgstädt ging es zunächst unter dem Bahnviadukt an der Straße Am Stadion hindurch und wenige Minuten später über die Chemnitz am Startort.

Am Ortsrand von Diethendorf beginnt derzeit der ausgebaute Teil des Chemnitztalradwegs in Richtung Chemnitz. Nicht zu übersehen sind die verbliebenen Gleisanlagen und ein Stück Bahnsteig. Auch in nördlicher Richtung sind die Gleise noch vorhanden.

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Weihnachtspause

Übers Jahr hinweg hatte ich gar nicht so viel Urlaub genommen, so richtig wegfahren war ja stets etwas problematisch. So hatte sich am Jahresende noch einiges an Resturlaub versammelt, also gibt es eine größere Weihnachtspause, zumindest was meine berufliche Tätigkeit angeht.

Und beim Stöbern in meiner Bildersammlung sehe ich, dass da noch einige Radtouren aus dem November unbearbeitet liegen. Außerdem hatte mich Mitte Dezember noch eine Erkältung erwischt, das möchte ich erst richtig auskurieren und so habe ich jetzt sicher Zeit, das noch aufzuarbeiten.

Also fange ich gleich mal mit einem Foto von Mitte November an, dass ich gleich bei mir hier um Die Ecke gefertigt habe.
Ich habe keine Ahnung, woher Radwegweiser eine derart magische Anziehungskraft auf solche Schmierfinken nehmen.

Fahrrad vs. Microcar

29.11.2020 | Wilkau-Haßlau

Ein Unfall der etwas anderen Art ereignete sich am Dienstagmittag unter der Beteiligung eines Fahrrads und eines Microcars (45 km/h). Beide Fahrzeugführer befuhren die Culitzscher Straße in Wilkau-Haßlau in stadteinwärtige Richtung, als der 15-jährige Fahrradfahrer verkehrsbedingt an einer roten Ampel an der Cainsdorfer Straße halten musste. Der 17-jährige Fahrer des Leichtkraftfahrzeugs fuhr auf das Zweirad auf und sein Vehikel verkeilte sich im Hinterrad des Fahrrads. Am Fahrrad entstand ein Schaden von etwa zehn Euro, da das Schutzblech verbogen wurde. Das vierrädrige Gefährt hingegen war nicht mehr fahrbereit und an diesem entstand ein Sachschaden von zirka 1.000 Euro.

Quelle: Polizeidirektion Zwickau

Glühwein

Ein kleine Radrunde wollte ich am Sonntag vormittags schon drehen, über Kauschwitz nach Syrau und zurück und danach durch die Innenstadt zurück. Weihnachtsmarkt fällt ja aus, aber es waren einige verstreut aufgestellte weihnachtliche Buden angekündigt. Vielleicht gibt es irgendwo einen Glühwein zum Aufwärmen? Im Bereich Tunnel ist da Fehlanzeige, alles geschlossen. Vielleicht war ich auch wieder, wie so oft, zu früh unterwegs? Also noch zum Klostermarkt und dort wurde mein Hoffen erfüllt. Café Trömel hat seinen alljährlichen Weihnachtsstand eröffnet und Glühwein gabs natürlich auch, dazu einen Baumkuchenspieß im Stehen und ein Minimum an Adventsgefühl ist geschafft. Den Glühwein kann ich wärmstens (vor allem bei kühlem Wetter) empfehlen!

Der Hängesteg bei Hirschberg – Teil 2

Von der Saalebänk kann man einen entspannenden Blick auf die Saaleaue werfen, vermutlich im Sommer oder bei schönem Herbstwetter eine noch schönere Aussicht.

Der Weg ab Hängesteg bzw. Saalebänk weiter in Richtung Kaiserhöhe ist im Prinzip nicht für Radfahrer geeignet, schon gar nicht, wenn vielleicht bei schönem Wetter Wanderer unterwegs sind. Der Weg ist schmal, keine Hangsicherung und es geht steil abwärts zur Saale.

Von der Kaiserhöhe bietet sich ein schöner Ausblick über die Saale, leider habe ich nicht so richtig erkannt, welcher der beiden Aussichtspunkte die Kaiserhöhe ist.

Mein Weg führte mich am östlichen Rand vom Hag in Richtung Venzka, das trüber Wetter lockerte auf, das Fahren auf dem alten Kolonenweg der DDR-Grenze wurde damit zumindest etwas angenehmer. Die Langloch-Betonplatten lassen sich nicht wirklich angenehm befahren, zumindest nicht Radreifen. Mit dem Ello oder dem P3 war das damals kein Problem.

Am Ortseingang von Hirschberg kam ich am Ehrenmal für die Opfer des 2. Weltkrieges vorbei. Dieses war auf Grund seiner ungewöhnlichen Form auffällig.

Von Hirschberg aus habe ich noch einen Bogen nördlich um Hirschberg gezogen nach Görnitz und über Sparnberg zurück. Zunächst ging es am Unteren Wilden Steinteich vorbei. Ein (ich vermute Reiher) zog aufgeschreckt seine Kreise über dem Teich.

Von der Höhe bei Ullersreuth bot sich ein Blick in Richtung Thüringen/Bayern.

Nächster Ort meiner Tour ist das kleine Sparnberg. Der Ort liegt etwas abgelegen in einer Saaleschleife, gehört zu Thüringen, war allerdings von 1815-1945 eine Enklave des Landkreises Ziegenrück und damit Sächsich. Nach 45 war der Ort genau an der Grenze, die Grenzbrücke wurde 45 gesprengt. 1993 wurde eine neue Grenzbrücke eingeweiht.

Es würde ja was fehlen, wenn keine Baustellen auf meinen Radtouren dabei sind. So auch in Sparnberg, die Zufahrt zur Saalebrücke wurde saniert. Ich habe mich am Rand der Arbeiten und der Straße vorbeigeschoben und konnte über die Brücke noch einmal zurück zum Ort blicken,

Zwischen Sachsenvorwerk (diese Siedlung heißt wirklich so) und dem Ende meiner Tour in Hirschberg kam ich noch an einer auffälligen Halde vorbei.
Eine Infotafel erläutert, dass Schieferabbau eine wichtige Industrie hier in der Gegend war. Zu sehen ist hier die Abraumhalde, die zu den größten Anlagen dieser Art im Saaletal zählen soll. zur Straße hin begrenzt eine Trockenmauer die Halde. Produziert wurde vor allem Dachschiefer.

Und jetzt erst lese ich in meinem Foto von der Infotafel, dass die Halde aus Naturschutzgründen nicht betreten werden darf. Aber ein Weg führt hinauf und da steht auch nichts von Betreten verboten oder so. Vielleicht sind ja eher die Hänge gemeint. ?

Hirschberg und Umgebung ist auf jeden Fall einen Besuch wert, zu empfehlen ist jedoch eine Zeit, in der Museum und Gaststätten wieder geöffnet haben.