Zu meinen touristischen Erlebnissen habe ich nun etliches berichtet. Jetzt kommen noch die kleinen Widrigkeiten, die den Urlaub in der Stimmung vermiesen können.
Es ist der Sonnabend Nachmittag, ich will die Tour für den nächsten tag vorbereiten. Also auch Navi aufladen. Ich hatte mir ja im Mai ein neues Garmin Edge Explore zugelegt, mein Garmin Dakota 20 kommt ja langsam in die Jahre und Elektronik altert ja, was zu plötzlichen Ausfällen führen kann.
Aber hier wollte das Edge nach rund drei Monaten nicht mehr. Auf das Anstecken des Ladekabels erfolgte keine Reaktion. Ich habe es schon erlebt, dass nicht jedes USB-Kabel 100%ig funktioniert. Also eine anderes Kabel probiert, gleiches Ergebnis. Noch ein Versuch, angesteckt am Mini-Laptop. Nichts, keine Verbindung. Gerät eingeschaltet, geht.
Ja, Ursache war eine defekte USB-Buchse.

Vermutlich doch mal nicht ganz genau aufgepasst und dann wurde ein Kontakt verbogen, die dünne Plastikplatte teilweise abgebrochen. Toll. Und was jetzt?
Gut, für Sonntag reicht die vorhanden Akkuladung vermutlich noch, aber dann ist Schluss. Nur sind eben all meine geplanten Strecken auch dort gespeichert. Zwei Strecken hatte ich noch online gespeichert, die konnte ich mir aufs Handy laden.
Also erstmal die Sonntagtour und dann weitersehen.
Montag war dann der Versuch, mit Handy meine Strecke im Haseltal zu fahren. Da ich keine Halterung fürs Handy habe, sondern nur dafür jetzt meine Tasche am Oberrohr verwendet habe, ist ein schneller Blick aufs Display immer damit verbunden, nicht mehr die Straße im Blick zu haben. Zum anderen konnte ich fast zusehen, wie der Akku vom Handy zur Neige geht, klar Display ist immer eingeschaltet. Und dazu natürlich noch die CPU-Leistung für Navi und Kartenanzeige. Die Navigatiosn-App selbst verwendet für mein Gefühl einen zu großen, nicht änderbaren Zoomfaktor bei Darstellung der Navigation. Ich war mir manchmal nicht ganz sicher, ob ich schon abbiegen muss, oder noch 20 Meter zu fahren habe. Nein, das machte mir einfach keinen Spaß.
Kurzerhand bin ich nachmittags mit dem PKW noch mal „fix“ nach Hause und habe mein altes Dakota wieder geholt. Damit war die Welt wieder in Ordnung. Bis ich bemerkte, dass auch beim Dakota die USB-Buchse einen Knacks weg hat. Es ist zum ….
Aber: Beim Dakota kann ich problemlos die Akkus wechseln, weil Standard AA-Akkus und die GPX-Files kann ich manuell in einen GPX-Ordner auf der SD-Karte mit den Maps speichern. Insofern brauche ich die USB-Buchse nicht so dringend. Ich komme allerdings nicht an die Aufzeichnungen ran.
Für eine weitere Nutzung habe ich jetzt einen USB-Adapter von Mini auf USB C aufgesteckt, die elektrische Verbindung ist vollständig. Vermutlich klebe ich den ein. Sieht bissel doof aus, ist mir aber egal, Hauptsache, es geht noch.
Noch einige Anmerkungen zum Edge Explore aus meinem persönlichen Empfinden und im Vergleich zum Dakota heraus.
Edge Explore | Dakota 20 |
Das Edge ist deutlich neueren Baujahres, als das Dakota. Es hat daher einen integrierten Akku, was bedeutet, auf richtig langen Touren sollte ein Powerpack und ein Ladekabel dabei sein. | Fürs Dakota bekomme ich notfalls an einer Tanke mit gut sortiertem Shop paar AA-Batterien und weiter geht’s. |
GPX-Files lassen sich zwar manuell im Filesystem des Gerätes speichern, empfohlen wird aber Garmin BaseCamp zur Verwaltung. Aufgezeichnete Touren lassen sich nur mit BaseCamp vom gerät auslesen, ich habe jedenfalls nichts anderes gefunden. | Alle Touren sind in einem GPX-Ordner im Filesystem zu finden und können mit ganz üblichen Dateioperationen gespeichert, kopiert und gelöscht werden. Das setzt natürlich voraus, dass der Nutzer über diese minimalen Kenntnisse bei PC-Nutzung verfügt. |
Für die Aufzeichnung der Tour muss zum Start ein Button am Gerät betätigt werden. Kann man schnell vergessen. Ich habe zwar eine Einstellung gefunden, die auf eine Automatik-Aufzeichnung deutet. Aber dort wird zum Start der Aufzeichnung eine Mindestgeschwindigkeit von 10 km/h erwartet. Und wenn ich zu Fuß ein Strecke aufzeichnen will? Muss ich dann rennen? | Es wird sofort aufgezeichnet, möglich, dass ich dazu mal eine Einstellung getätigt habe, dass das automatisch funktioniert. |
Es gibt in der Kartendarstellung keine frei wählbaren und anzeigbaren Datenfelder, wie bspw. Höhe, Tagesstrecke oder Entfernung bis zum Ziel. Dazu muss immer auf einen anderen Bildschirm gewischt werden. | Beim Dakota können aus einer langen Liste von Datenfeldern zwei Felder zusätzlich in der Karte eingeblendet werden. Gerade in Thüringen war bspw. die Höhe ein interessanter Wert. |
Gelegentlich verwende ich einen „Ad-Hoc-Navigation“ zu einem Ziel außerhalb meiner gespeicherten Strecke. Das geht beim Edge, aber ich habe keine einfache Möglichkeit gefunden, die Navigation zu beenden. | Kein Thema, Kartendarstellung beenden, Zielangabe aufrufen und „Beenden der Navigation“ betätigen. Übrigens kann hier auch die Entfernung Luftlinie angezeigt werden, was ich beim Edge nicht gefunden habe. |
Die gesamte Oberfläche empfinde ich weder intuitiv noch strukturiert. | Die Oberfläche mag etwas altmodisch erscheinen und viele Funktionen beinhalten, aber oft ist es ja so, dass nur ein Teil der Funktionen wirklich genutzt wird. Geocaches, Kalender, Sonne und Mond, Jagd und Angeln sowie Mann über Bord habe ich noch nie benötigt. Andere Einsatzzwecke verwenden das sicherlich. |
Es gibt diverse Apps von Garmin, die eine Verbindung zum Edge Explore aufbauen können. Zwei davon habe ich getestet (Connect IQ und Garmin Connect). Damit konnte alles mögliche gemacht werden, außer vorhandene GPX-Files auslesen… | Hier hatte ich noch keinen Bedarf an einer Verbindung zum Handy und ich weiß nicht, ob das überhaupt geht. |
So, und was mach ich jetzt mit dem defekten Garmin Edge Explore? Briefbeschwerer?
Jedenfalls habe ich über eine Werbung von einem Elektronik-Onlinehandel ein günstiges Angebot für ein Garmin etrex 30x gesehen. Nach Prüfung der technischen Daten stelle ich fest, dass das Gerät auch mit normalen Akkus arbeitet und auch die Benutzeroberfläche des Dakota, leicht modernisiert, besitzt. Sollte jetzt auf dem Postweg zu mir sein.
Dass dann noch ein Brillenbügel im Urlaub defekt ging und vom Optiker geklebt werden musste und ein Hinterreifen vom PKW einen Scahden hatte, spielt dann eigentlich kaum noch ein Rolle…. 🙁