Urlaubsnachlese

Zu meinen touristischen Erlebnissen habe ich nun etliches berichtet. Jetzt kommen noch die kleinen Widrigkeiten, die den Urlaub in der Stimmung vermiesen können.

Es ist der Sonnabend Nachmittag, ich will die Tour für den nächsten tag vorbereiten. Also auch Navi aufladen. Ich hatte mir ja im Mai ein neues Garmin Edge Explore zugelegt, mein Garmin Dakota 20 kommt ja langsam in die Jahre und Elektronik altert ja, was zu plötzlichen Ausfällen führen kann.
Aber hier wollte das Edge nach rund drei Monaten nicht mehr. Auf das Anstecken des Ladekabels erfolgte keine Reaktion. Ich habe es schon erlebt, dass nicht jedes USB-Kabel 100%ig funktioniert. Also eine anderes Kabel probiert, gleiches Ergebnis. Noch ein Versuch, angesteckt am Mini-Laptop. Nichts, keine Verbindung. Gerät eingeschaltet, geht.

Ja, Ursache war eine defekte USB-Buchse.

Vermutlich doch mal nicht ganz genau aufgepasst und dann wurde ein Kontakt verbogen, die dünne Plastikplatte teilweise abgebrochen. Toll. Und was jetzt?
Gut, für Sonntag reicht die vorhanden Akkuladung vermutlich noch, aber dann ist Schluss. Nur sind eben all meine geplanten Strecken auch dort gespeichert. Zwei Strecken hatte ich noch online gespeichert, die konnte ich mir aufs Handy laden.

Also erstmal die Sonntagtour und dann weitersehen.
Montag war dann der Versuch, mit Handy meine Strecke im Haseltal zu fahren. Da ich keine Halterung fürs Handy habe, sondern nur dafür jetzt meine Tasche am Oberrohr verwendet habe, ist ein schneller Blick aufs Display immer damit verbunden, nicht mehr die Straße im Blick zu haben. Zum anderen konnte ich fast zusehen, wie der Akku vom Handy zur Neige geht, klar Display ist immer eingeschaltet. Und dazu natürlich noch die CPU-Leistung für Navi und Kartenanzeige. Die Navigatiosn-App selbst verwendet für mein Gefühl einen zu großen, nicht änderbaren Zoomfaktor bei Darstellung der Navigation. Ich war mir manchmal nicht ganz sicher, ob ich schon abbiegen muss, oder noch 20 Meter zu fahren habe. Nein, das machte mir einfach keinen Spaß.

Kurzerhand bin ich nachmittags mit dem PKW noch mal „fix“ nach Hause und habe mein altes Dakota wieder geholt. Damit war die Welt wieder in Ordnung. Bis ich bemerkte, dass auch beim Dakota die USB-Buchse einen Knacks weg hat. Es ist zum ….

Aber: Beim Dakota kann ich problemlos die Akkus wechseln, weil Standard AA-Akkus und die GPX-Files kann ich manuell in einen GPX-Ordner auf der SD-Karte mit den Maps speichern. Insofern brauche ich die USB-Buchse nicht so dringend. Ich komme allerdings nicht an die Aufzeichnungen ran.
Für eine weitere Nutzung habe ich jetzt einen USB-Adapter von Mini auf USB C aufgesteckt, die elektrische Verbindung ist vollständig. Vermutlich klebe ich den ein. Sieht bissel doof aus, ist mir aber egal, Hauptsache, es geht noch.

Noch einige Anmerkungen zum Edge Explore aus meinem persönlichen Empfinden und im Vergleich zum Dakota heraus.

Edge ExploreDakota 20
Das Edge ist deutlich neueren Baujahres, als das Dakota. Es hat daher einen integrierten Akku, was bedeutet, auf richtig langen Touren sollte ein Powerpack und ein Ladekabel dabei sein.Fürs Dakota bekomme ich notfalls an einer Tanke mit gut sortiertem Shop paar AA-Batterien und weiter geht’s.
GPX-Files lassen sich zwar manuell im Filesystem des Gerätes speichern, empfohlen wird aber Garmin BaseCamp zur Verwaltung. Aufgezeichnete Touren lassen sich nur mit BaseCamp vom gerät auslesen, ich habe jedenfalls nichts anderes gefunden.Alle Touren sind in einem GPX-Ordner im Filesystem zu finden und können mit ganz üblichen Dateioperationen gespeichert, kopiert und gelöscht werden.
Das setzt natürlich voraus, dass der Nutzer über diese minimalen Kenntnisse bei PC-Nutzung verfügt.
Für die Aufzeichnung der Tour muss zum Start ein Button am Gerät betätigt werden. Kann man schnell vergessen.
Ich habe zwar eine Einstellung gefunden, die auf eine Automatik-Aufzeichnung deutet. Aber dort wird zum Start der Aufzeichnung eine Mindestgeschwindigkeit von 10 km/h erwartet. Und wenn ich zu Fuß ein Strecke aufzeichnen will? Muss ich dann rennen?
Es wird sofort aufgezeichnet, möglich, dass ich dazu mal eine Einstellung getätigt habe, dass das automatisch funktioniert.
Es gibt in der Kartendarstellung keine frei wählbaren und anzeigbaren Datenfelder, wie bspw. Höhe, Tagesstrecke oder Entfernung bis zum Ziel. Dazu muss immer auf einen anderen Bildschirm gewischt werden.Beim Dakota können aus einer langen Liste von Datenfeldern zwei Felder zusätzlich in der Karte eingeblendet werden. Gerade in Thüringen war bspw. die Höhe ein interessanter Wert.
Gelegentlich verwende ich einen „Ad-Hoc-Navigation“ zu einem Ziel außerhalb meiner gespeicherten Strecke. Das geht beim Edge, aber ich habe keine einfache Möglichkeit gefunden, die Navigation zu beenden.Kein Thema, Kartendarstellung beenden, Zielangabe aufrufen und „Beenden der Navigation“ betätigen. Übrigens kann hier auch die Entfernung Luftlinie angezeigt werden, was ich beim Edge nicht gefunden habe.
Die gesamte Oberfläche empfinde ich weder intuitiv noch strukturiert.Die Oberfläche mag etwas altmodisch erscheinen und viele Funktionen beinhalten, aber oft ist es ja so, dass nur ein Teil der Funktionen wirklich genutzt wird. Geocaches, Kalender, Sonne und Mond, Jagd und Angeln sowie Mann über Bord habe ich noch nie benötigt. Andere Einsatzzwecke verwenden das sicherlich.
Es gibt diverse Apps von Garmin, die eine Verbindung zum Edge Explore aufbauen können. Zwei davon habe ich getestet (Connect IQ und Garmin Connect). Damit konnte alles mögliche gemacht werden, außer vorhandene GPX-Files auslesen…Hier hatte ich noch keinen Bedarf an einer Verbindung zum Handy und ich weiß nicht, ob das überhaupt geht.

So, und was mach ich jetzt mit dem defekten Garmin Edge Explore? Briefbeschwerer?

Jedenfalls habe ich über eine Werbung von einem Elektronik-Onlinehandel ein günstiges Angebot für ein Garmin etrex 30x gesehen. Nach Prüfung der technischen Daten stelle ich fest, dass das Gerät auch mit normalen Akkus arbeitet und auch die Benutzeroberfläche des Dakota, leicht modernisiert, besitzt. Sollte jetzt auf dem Postweg zu mir sein.

Dass dann noch ein Brillenbügel im Urlaub defekt ging und vom Optiker geklebt werden musste und ein Hinterreifen vom PKW einen Scahden hatte, spielt dann eigentlich kaum noch ein Rolle…. 🙁

Vessertal

Die letzte Thüringen-Tour im Urlaub hatte das Vessertal als Ziel. Dazu konnte ich gleich vom Quartier aus starten, musste nur das Roßbachtal bergan Richtung Stutenhaus und dann hinab ins Vessertal beim gleichnamigen Ort Vesser.
Unterwegs wurde ich wieder an ähnliche Wanderstrecken im Vogtland erinnert:

Zum Adlersberg bitte einmal durchs Unterholz….
Vesser ist ein kleiner, malerischer Ort, gelegen am gleichnamigen Bach. Die Ersterwähnung von Vesser geht auf etwa das Jahr 900 zurück. Und wenn ich die Darstellung im Info-Zentrum Biosphärenreservat richtig deute und in Erinnerung habe, gehört Vesser zu den ersten Ansiedlungen in dieser Gegend überhaupt. Obwohl ich das Tal für damalige Verhältnisse als relativ schwer zugänglich betrachte, war wohl der Bergbau ausreichender Antrieb für eine Besiedlung.
Das Vessertal sei das schönste Tal Mitteldeutschlands, so wird vor Ort und auf der Webseite von Vesser geworben. Das ist zumindest das Ergebnis einer MDR-Zuschauerbefragung. Ob es das schönste Tal, mag ich nicht beurteilen, sehenswert ist es allemal.

Vesser und das Tal liegen im Biosphärenreservat, Teile des Tals fallen in die sogenannte Pflegezone (Zone II) und ein kleinerer Teil fällt in die besonders geschützte Kernzone (Zone I). Die Kernzone hat folgende Zielstellung: „Hier kann sich die Natur ohne den Einfluss des Menschen entwickeln. Die Kernzonen dienen der Forschung und Umweltbeobachtung.“ [Quelle: Biosphärenreservat Thüringer Wald]
Diese Zielstellung lässt sich im Vessertal dann auch in der Natur beobachten. Gestürzte Bäume bleiben bspw. liegen, setzen Moos an und verrotten auf natürliche Weise. Bei einer Pause konnte ich dem Treiben mehrerer Schmetterlinge zusehen, es dürfte sich dabei um den Großen Perlmuttfalter handeln.

Das Vessertal habe ich bei Breitenbach verlassen, dort mündet die Vesser in den Breitenbach. Meine Strecke ging weiter in Richtung Schleusingen, unterhalb der Silbacher Kuppe vorbei. In Schleusingen gedachte ich mir noch einen Kaffee mit Kuchen zu gönnen. Leider wurde nichts daraus, Café war geschlossen. Auf dem Marktplatz waren Verkaufsstände und Fahrzeuge, vielleicht gibt’s ja da etwas. Nein, auch diese Hoffnung wurde enttäuscht, dafür bin Hans-Georg Maaßen begegnet, der hier auf Wahlkampftour Halt machte.

Also warum nicht mal ein Gespräch mit dem früheren Präsidenten des Verfassungsschutzes führen? Kein Problem, er hatte tatsächlich Zeit für eine kleine Plauderei und wir mussten feststellen, dass wir immerhin gemeinsame Bekannte (dienstlicher Art) im Vogtland haben.

Nach HGM habe ich schließlich wenigsten ein Softeis auf die Hand bekommen (in einer Waffel natürlich nd auch nicht von HGM sondern vom Bäcker). Derart gestärkt bin ich am letzten Tag noch einmal zur Eisernen Hand meiner ersten Tour empor gestrampelt.
So, das war’s von meinem Thüringen-Urlaub. Ach nein, einen kleinen Nachtrag gibt es noch im nächsten Artikel.

Bunkermuseum und Adlersberg

Eine weitere Tour sollte mich ins Vessertal und zum Arnoldsberg führen. Start dazu ist in Schmiedefeld. Aber auf dem Weg dahin geht es zuerst zum bereits erwähnten Bunkermuseum. Ich war bei der Suche nach Sehenswürdigkeiten im Gebiet Suhl darauf aufmerksam geworden. Die Beschreibung auf der Webseite zum Museum versprach eine interessante Zeit in dieser Einrichtung.

Der Bunker diente laut Beschreibung in der DDR als Führungsbunker der Bezirkseinsatzleitung Suhl im Kriegsfall. Ausgestattet war der Bunker mit modernster Technik, gemessen am Standard der damaligen Zeit.
Die Besichtigungstour führt richtig in den Bunker hinein, durch Gänge und entlang von Räumen und Ausstattung. Die Technik ist zumindest zum Teil noch im Original vorhanden, anderes wurde mit viel Aufwand und Akribie beschafft oder wieder hergerichtet.

Mit freundlicher Genehmigung des Betreibers darf ich die folgenden zwei, von mir gefertigten, Fotos veröffentlichen.

Mehr möchte ich zu dem Museum auch gar nicht zeigen oder schreiben, es ist viel beeindruckender, sich die Zeit für einen eigenen Besuch zu nehmen und eine kurze Reise in die Geschichte zu starten. Unser „Bunkerführer“ hat es verstanden, uns in diese Zeit mitzunehmen und uns viel Wissenswertes zum Bunker und der damaligen Zeit auf doch auch vergnügliche Art und Weise vermittelt. Prädikat: auf jeden Fall empfehlenswert.

Anschließend war in Schmiedefeld Start zu meiner Radrunde. Der Thüringer Wald, insbesondere das Gebiet um Oberhof, Suhl ist bekannt für den Wintersport und Geburtsort eines manchen erfolgreichen Wintersportlers. Dazu gehören auch Skispringer, wie Hans-Georg Aschenbach oder Helmut Recknagel.
Daher ist auch kein Wunder, wenn entlang meiner Tour auch mal eine Skischanze auftaucht. Hier sind es die Richard-Möller-Schanzen südlich von Schmiedefeld. Die Größte hat eine Hillsize von 50 m und gilt damit als mittlere Schanze (Laut Wikipedia ist die Grenze zur kleinen Schanze bei 49 m 🙂 ) Neben der mittleren stehen noch weitere kleine Schanzen.

Von der Schanzenanlage geht es zunächst bergab ins Vessertal, von Höhe 720 m üNN auf ca. 560 m üNN. Und das bedeutet? Ab hier geht es wieder bergan in Richtung Adlersberg, der eine Höhe von 840 m üNN aufweist. Also geht es rund 4,5 km bergauf zum Gipfel, auf dem noch ein Aussichtsturm thront.

Aber viel wichtiger als der Aussichtsturm ist die vorhandene Bergbaude Adlersberg für eine Einkehr bei Speis und Trank. Das schöne Wetter zog etliche Wanderer und Radler auf diesen Berg und wer hier in der Nähe ist, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Der Adlersberg war allerdings noch nicht der höchste Punkt meiner Runde. Diesen habe ich erst reichlich 2 km später mit einer Höhe von 870 m üNN erreicht. Mein weiterer Weg hat mich noch an den „Zehn Teichen“ entlang geführt. Kleine Teiche sind wie an einer Perlenschnur hintereinander (und übereinander) angeordnet. Ich nehme an, dass diese der Fischzucht dienen.


Bei der Suche nach einem Parkplatz in Schmiedefeld hatte ich noch den Hinweis gelesen, dass sich hier im Ort das Info-Zentrum zum Biosphärenreservat Thüringer Wald befindet. Da radel ich nun schon etliche Kilometer in diesem Reservat, da kann ich doch auch noch einiges an interessanten Informationen mitnehmen. Das Info-Zentrum befindet sich in der Touristinfo. In einer kleinen Ausstellung wird allerlei zum Wald allgemein und zum Thüringer Wald gezeigt, zum Teil gibt es interaktive Objekte.

In meiner Erinnerung entstand ein Vergleich mit einem ähnlichen Infozentrum am Oder-Neiße-Radweg. Aber da musste ich erst nachsehen, das war kein Biosphärenreservat, sondern das Nationalparkzentrum Unteres Odertal. Und ja, das Infozentrum zum Odertal war qualitativ besser gestaltet.

Die Rückfahrt mit dem PKW nach Erlau geht über die L 3004 Richtung Schleusingen. War ich ja schon mal unterwegs. Dabei ist mir eine Bahnstrecke parallel zur Straße entlang des Tals (ich tippe mal auf Nahe-Tal) aufgefallen. Also habe ich in Schleusingerneudorf noch mal kurz gehalten, Rad abgeladen und bin einen Weg entlang der Bahnstrecke gefahren. Ab und zu ergab sich ein Blick auf die Bahnanlagen, ich hatte mir da aber etwas mehr erhofft. Auf jeden Fall scheint die Strecke außer Betrieb zu sein.

Das war ein recht durchmischter Tag mit zwei Radrunden, einem Museum und einem Infozentrum.
Morgen geht’s durchs Vessertal, das ja heute bereits kurz gekreuzt wurde.

Um die Talsperre Schönbrunn

Diese Tour habe ich bei meiner Urlaubsplanung auf einem Tourenportal gefunden, könnte Outdooractive gewesen sein.
Startpunkt für mich war Frauenwald. Von dort ging es zunächst hinab ins Tal in die Nähe der Talsperre, so dass auch mal ein Blick auf selbige möglich ist.

Der weitere Rundweg führt noch weiter ins Tal, bis an den Fuß der Sperrmauer. Im ersten Moment war diese gar nicht zu erkennen, denn auf Grund des Bewuchses unterscheidet sich diese nicht allzu sehr von umgebenden Hängen.
Allerdings, vom Fuß der Staumauer geht es unmittelbar danach hinauf zur Mauerkrone! Die Mauerhöhe liegt bei 65 m und bietet nach der Anstrengung des Aufstiegs eine schöne Aussicht ins Tal der Schleuse (so heißt der angestaute Bach).
Von Höhe der Krone bietet sich natürlich ebenfalls ein wunderschöner Blick über den Stausee. Auch diese dient der Trinkwasserversorgung, also Baden ist nicht möglich.

In etwa bei der Krone ergab sich ein Zusammentreffen mit drei weiteren Radlern, die ebenfalls auf dem Rundweg unterwegs waren. Auf der weiteren Strecke haben wir uns abwechselnd überholt, je nachdem wie sich kurze Pausen für Fotos der ähnliches ergaben. Bei einer Rast ergab sich dann auch ein längeres Geplauder und ich erhielt den Tipp, auf meiner Strecke zum Fünfeckigen Stein zu fahren und dann über den Rennsteig zurück.
Gesagt, getan. Also zunächst weiter entlang der Talsperre und dann den Wegweisern zum Fünfeckigen Stein folgen. und da ist er. Um den fünfeckigen Umriss besser zu fotografieren, hätte ich allerdings eine Drohne benötigt.
Und von hier ging es über den Rennsteig, vorbei am exakten Mittelpunkt des Rennsteigs zurück nach Frauenwald.

Eigentlich wollte ich in Frauenwald noch Kaffee trinken gehen, aber das war mir leider nicht vergönnt, ich habe keine geöffnete Restauration gefunden.
Das ist mir eigentlich generell aufgefallen in meinem Urlaub. Viele geschlossene Gaststätten. Zum Teil offensichtlich schön länger zu und mit ersten Verfallserscheinungen und zum Teil eben einfach zu. Ich weiß nicht, ob das in der Wintersaison besser aussieht, aber wandernde und radelnde Touristen habe ich eigentlich jetzt im Sommer fast überall gesehen.
Und am nächsten Urlaubsziel, dem Bunkermuseum, bin ich auf der Anfahrt nach Frauenwald auch schon vorbeigefahren.

Haseltal-Radweg und Potsdamer Platz

Nein, der Haseltal-Radweg führt nicht zum bekannten Potsdamer Platz in Berlin, sondern von Oberhof nach Einhausen bei Obermaßfeld-Grimmenthal. Da ich ja vom Ende der Strecke irgendwie zurück an den Ausgangspunkt muss und Oberhof nicht per Bahn zu erreichen ist, bin ich von Zella-Mehlis aus gestartet.
Es geht zunächst durch städtisches Areal und entlang von Gewerbegebieten nach Suhl, von der Hasel ist weit und breit nichts zu sehen. Eine Radwegebeschilderung, die auf den Haseltal-Radweg hinweist, ist mir nicht Erinnerung, es sind lediglich die üblichen Radwegweiser vorhanden.
Und manchmal fühlt man sich gleich wie zu Hause, angesichts solcher „Wege“.

In Suhl überquert die Radstrecke die Hasel. Stopp! Das ist nicht die Hasel, das ist die Lauter, die Hasel kommt erst einiges später dazu.
Brückenfreunde kommen in Thüringen, zumindest hier im Gebiet im Suhl auf ihre Kosten, den Brücken aller Art gibt es hier zu Hauf. Zum Beispiel diese Eisenbahnbrücke im Zentrum von Suhl. Die Brückenpfeiler sind offensichtlich zweigleisig konzipiert, die Brücke selbst ist eingleisig. Der Wikipedia ist zu entnehmen, dass das zweite Gleis Reparationsleistungen zum Opfer fiel und 1946 abgebaut wurde.
Ich greife etwas vor, passt aber thematisch hier besser dazu, denn im Suhler Ortsteil Heinrichs führt die Radtour unter einer größeren Autobahnbrücke durch. Diese hier kommt immerhin auf eine Länge von 845 m. Und nicht zu vergessen, hier überspannt die Brücke tatsächlich die Hasel!

Der Ortsteil Heinrichs ist außerdem zu erwähnen, weil der Ortskern eine Reihe von gut erhaltenen bzw. sanierten Fachwerkhäusern aufweist. Diese sind im sogenannten fränkisch-hennebergischem Stil errichtet und stellen laut einer Infotafel im Ort „ein in Jahrhunderten gewachsenes Denkmal der Geschichte und Siedlungsstruktur“ dar. Dieser Fachwerkstil zeichnet sich durch geschwungene und oft verzierten Fachwerkkreuze aus.

Nach reichlich 30 km Strecke ist das Ziel erreicht. Der Endpunkt vom Haseltal-Radweg befindet sich in Einhausen an der „Alten Werrabrücke“ über die Hasel….
Aber sowohl in Einhausen als auch in Obermaßfeld gibt es Werra-Brücken über die Werra. Ich habe mir diese in Obermaßfeld angesehen.

Da ich mir noch die Werrabrücke angesehen habe, die Strecke von hier bis zum Bahnhof in Grimmenthal rund 2 km beträgt, konnte ich meinem Zug nach Zella-Mehlis nur hinterherwinken. Ken Problem, der nächste fährt bestimmt. Ja schon, aber erst in rund 90 Minuten. Also Kaffee trinken gehen und eine kleinen Happen essen. Leider ist es mir nicht gelungen, eine geöffnete Gaststätte oder ein Café zu finden. Letztlich blieb nur der Fleischer in der Norma-Filiale. Aber nix mit dort hinsetzen, wegen Corona alles gestrichen. Ich bin dann wieder zum Rastplatz am Ende vom Haseltal-Radweg gefahren um dort meinen Kaffee und die belegte Semmel zu verspeisen.
Manchmal nervt es nur noch…

Ich möchte hier noch eine kurze Beschreibung einer weiteren Radtour anfügen. Diese habe ich gleich vom Quartier aus begonnen. Diese sollte mich zur Talsperre Erletor führen. Da ich an einer Stelle den falschen Weg gewählt habe, war ein Berg zusätzlicher in der Strecke drin und ein Besuch am Porphyrwerk bei Erlau.
Vom Porphyrwerk führte mich meine Strecke dann doch noch zum Stausee Erletor, eine Trinkwassertalsperre.

Und mitten im Wald steht man plötzlich auf dem Potsdamer Platz:

Das war gleichzeitig der höchste Punkt meiner Tour mit 826 m üNN, der Höhenunterschied zum tiefsten Punkt sind damit 406 m. Die Entfernung zwischen beiden Punkten sind knapp 11 km. Wie der Platz zu seinem Namen kommt, weiß ich allerdings nicht.

Um den Schneekopf

Eine meiner Touren nannte sich Schneekopf-Panorama, laut Plan 35 km Strecke mit rund 1000 Höhenmetern. Ich bin definitiv an einer Stelle falsch abgebogen, denn am Ende hatte ich zwar 36,4 km, aber nur 880 Höhenmeter, dafür Streckenabschnitte, die definitiv nicht zum Radfahren geeignet sind.
Start war bei Nebel im Bereich der Schmücke, nicht allzuweit entfernt vom höchsten Punkt des Rennsteigs.

Die Wege im Thüringer Wald sind häufig sehr naturbelassen, so möchte ich das mal ausdrücken. Das ist jetzt auch keinesfalls negativ gemeint, sondern als Hinweis, worauf sich Wanderer und Radler einstellen sollten, sobald außerhalb asphaltierter Straßen gefahren und gelaufen wird.

Auf meiner Rundfahrt am Schneekopf stand ich plötzlich mitten m Wald an diesem Bauwerk:

Auffällig war, dass hier nicht einfach ein eckiger Kasten hingesetzt wurde, sondern ein geschwungenes Bauwerk, das versucht nicht völlig als Fremdkörper in der Umgebung zu wirken. Aber wozu dient das? In meiner Urlaubsplanung war auch noch ein besuch des Bunkermuseums bei Frauenwald vorgesehen. Ist das vielleicht auch so ein Bunker, neuer Bauart? In Verbindung mit dem Hubschrauberlandeplatz und der örtlichen Lage tippe ich aber auf einen Versorgungs- und Rettungszugang zu einem der zahlreichen Autobahntunnel.
Weiter ging es in Richtung „Ausgebrannter Stein“. Der schmale Weg dahin führt auf einem recht steilen Abhang entlang. Der „Ausgebrannte Stein“ ist ein kleiner Felsentunnel.

Der Felsdurchgang wurde 1704 durch Bergleute geschaffen. Als Abbruchtechnik wurde das „Feuersetzen“ angewandt, also Erhitzen des Felsens und schlagartiges abkühlen. Die endgültige Form wurde mit den üblichen Bergmannswerkzeugen geschaffen. Der Tunnel wurde erforderlich, um einen Flößgraben anzulegen, die Bergleute kamen natürlich aus dem Erzgebirge.
Und irgendwo auf der weiteren Strecke bin ich falsch abgebogen…
Es ist so das Übliche, aus einer Waldautobahn wird ein zweispuriger Fahrweg, der wird einspurig und plötzlich ist kaum mehr als ein Trampelpfad.

Im Foto ist immerhin noch ein Pfad erkennbar. Einige Meter habe mein Bike mehr oder weniger einen Steilhang hinauf gewuchtet, bin über Baumstämme geklettert und noch einige Dutzend Meter ohne Weg, wo aber mal einer gewesen sein muss, durch leichtes Dickicht. Irgendwas habe ich da falsch gemacht.
Immerhin konnte ich einige Kilometer weiter schon mal das Ziel meiner Radtour aus der Entfernung sehen, der Schneekopf, den ich rund eine Stunde später aus nächster Nähe sehen konnte. Ein Foto am Gipfelkreuz war natürlich Pflicht.

Nach dieser doch streckenweise recht anstrengenden Tour, habe ich mir eine Rast in der Neuen Gehlberger Hütte gegönnt und eine Portion Schneekopfkugeln verspeist, empfehlenswert.

Auf dem Schneekopf befindet sich noch ein Aussichtsturm, der außen als Kletterwand gestaltet ist.

Jetzt frage ich mich, ob auch Eintritt zu zahlen ist, wenn man außen noch oben klettert. Leider habe ich vergessen zu fragen…

Ich würde ja noch gern die von mir gefahrene Strecke präsentieren, aber das ist ein Leidensthema für sich, zu dem ich noch berichten werde.

Urlaub in Thüringen

Für eine Woche vom Jahresurlaub habe mich für Radtouren in Thüringen entschieden, einen Bungalow in einem Feriendorf bei Erlau, südlich von Suhl, gemietet und dann jeden Tag zu einer Radtour in die Berge der Gegend um Suhl gestartet.
Zum Kennenlernen ging es am ersten Tag zur „Eisernen Hand“.

Eine Infotafel in der Nähe erläutert, dass der Name vom keltischen Sprachrelikt „aithan-anned“ kommt. Das bedeutet Bergwohnung, Berghaus, also etwas auf der Höhe. Im Süddeutschen sei das oft an Bergübergängen zu finden. Hier bei dieser „Eisernen Hand“ sollen in der Umgebung ebenfalls Siedlungspuren nachweisbar sein.
Open Street Map: Lage der „Eisernen Hand“

Von der „Eisernen Hand“ führte meine Tour über das Lange Tal nach Schleusingen. Hier konnte ich auch die Bahnstrecke in Augenschein nehmen, die ich ursprünglich für Fahrten von Schleusingen nach Suhl und umgekehrt gedacht hatte.

Ich glaube, das wird innerhalb einer Urlaubszeit nichts mehr…
Weiter ging es Richtung Zentrum. Am Markt steht das markante Rathaus mit der Skulptur der „Slusia mit Reh“. Slusia ist eine Wasserfee, deren Namen auf die Worte „Sie Liebe und Siege“ zurückgeführt wird. Nach einer Sage geht der Ursprung Schleusingens auf diese Wasserfee zurück.

Nach Kaffee und Kuchen am Markt, ging es zurück zur Unterkunft. Gewöhnungsbedürftig war allerdings, dass in Thüringen noch in Restaurants, Geschäften und anderen Indoor-Aktivitäten immer noch die Pflicht für solch eine olle Maske bestand. Das kannte ich von Sachsen gar nicht mehr. Im Café wurde ich seltsam angesehen, weil ich das überhaupt nicht aufm Schirm hatte und in einem Museum wurde ich sogar mit „Abstand, Abstand!!“ angegangen. Leute, kommt mal bitte wieder zu Vernunft.

Unterwegs entdeckt

Vor einigen Tagen war im Weidenteich-Gebiet unterwegs, der häufige und zum Teil kräftige Regen hat auch dort seine Spuren hinterlassen, aber nur wenige.

Eine neue Baustelle in Plauen betrifft auch einen Radweg, eine Alternative, die parallel zum Elsterradweg verläuft. Am Mühlgraben an der gleichnamigen Straße wird im Bereich des Media Marktes gearbeitet. Daher ist die Nutzung des Radweges entlang vom Mühlgraben von der Uferstaße bis zum Weißbachschen Haus aktuell nicht möglich.

Am Weißbachschen Haus gehen die Bauarbeiten auch voran, im „Hofbereich“ wurden Gerüste und Stützstreben aufgebaut.

Und noch ein Radweg, naja, eher eine Radstrecke, ist aktuell noch gesperrt.

Und noch ein Radweg, naja, eher eine Radstrecke, ist aktuell noch gesperrt. Der Verbindungsweg vom Voigtsgrüner Weg zur Äußeren Reichenbacher Str. ist derzeit nicht nutzbar, meint das Zusatzschild am Radwegweiser.  Vermutlich wurde die Sperrung beim Hochwasser des Friesenbachs vorgenommen. Aktuell konnte ich keine Schäden feststellen, die eine Sperrung rechtfertigen.  

Plauen hat jetzt ein eigenes Gipfelkreuz, in der Stadt! Obwohl ich Gipfelkreuze aus den Alpen anders in Erinnerung habe, aber das ist ja dann auch in Bayern…

Ich nenne das jetzt mal Mount Rewe, weil hier die Erd-/Abbruchmassen auf der Baustelle des künftigen REWE-Marktes zu diesem doch beachtlichen Haufen zusammengeschoben wurden.

Und ganz neu in Plauen ist die Fontäne im Stadtparkteich.

Der Stadtpark hatte in früheren Jahren schon eine Fontäne, die aber schon viele Jahre außer Betrieb ist. Der Verein Freunde Plauens hat sich vor einigen Jahren das Ziel gesetzt, eine neue Fontäne zum Leben bzw. Sprudeln zu erwecken. Es wurden Förderer und Spender gesucht und gefunden, so dass jetzt seit Ende Juli wieder eine Wasserfontäne den Stadtparkteich ziert.